In Sachen UN-Behindertenrechtskonvention kannte er sich aus wie kaum ein Zweiter. Unermüdlich hat er die Gleichstellung von behinderten Menschen gefordert und sich für ein selbstbestimmtes Leben dieser Gruppe eingesetzt. In Steinbach-Hallenberg, in Schmalkalden, in Meiningen, in Jena, in Erfurt, in Berlin. Maik Nothnagel war stets unterwegs, um das Leben für Menschen mit Handicap etwas angenehmer zu gestalten. Er hatte einen ausgeprägten Gerechtigkeitssinn. Aufgeben kam für ihn nicht in Frage. Manch einer bezeichnete ihn als privilegiert – schließlich konnte er Auto fahren, sich bewegen – seine Behinderung ließ das zu. Er gönnte sich kaum Auszeiten, war Hans Dampf in allen Gassen. Ich weiß noch ganz genau, wie stolz er nach der Gründung von „mobile“, dem Jenaer Zentrum für selbstbestimmtes Leben behinderter Menschen e.V. war. Schließlich war das die erste mobile Beratungsstelle für behinderte Menschen im ländlichen Bereich bundesweit. Von 1996 bis 1998 war Nothnagel Projektleiter. Damals haben wir viel darüber berichtet.