Gerhard Huhn ist in der Drechslerei-Werkstatt seines Vaters aufgewachsen – und das kann man wörtlich nehmen. „Ich war nur einen Tag im Kindergarten. Mir hat es dort nicht gefallen und deshalb durfte ich daheim bleiben“, erzählt er. Und so war er den lieben, langen Tag mit Leuten umgeben, die „Staimicher Platt“ schwatzten. In der „Waschett“ – wie die Werkstatt auf Platt heißt – konnte er frühzeitig schon mit einem Stück Holz, Hammer, Nagel und Säge hantieren. Mit den Eltern wurde das ganze Leben lang nur in Mundart gesprochen. „Wenn ich alles zusammen rechne, waren es vielleicht fünf Minuten, in denen wir uns mal in Hochdeutsch unterhalten haben.“ Das war meist dann der Fall, „bann Freme doa woarn“ – also Fremde da waren, die der Mundart nicht mächtig waren.