Statistik Mehr Männer von Arbeitslosigkeit betroffen

Teja Banzhaf

Alle Menschen sind gleich, aber bei der Arbeitslosigkeit gibt’s Unterschiede bei den Quoten zwischen Männern und Frauen.

 
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Der Kreis Sonneberg hatte zuletzt eine Männerarbeitslosenquote von 5,1 Prozent. Die Quote arbeitsloser Frauen erreichte 3,9 Prozent. Die entsprechenden statistischen Bundeswerte lagen bei 6,3 (Männer) und 5,5 Prozent (Frauen). Der Grad der Arbeitslosigkeit aufs Jahr gerechnet, ist inzwischen ein Indikator für die unterschiedlichen Lebensverhältnisse für die Geschlechter auf der lokalen Ebene. Schauen wir uns die Bundesliga der weiblichen Arbeitslosenquoten an, dann liegt der Kreis Sonneberg mit seiner Quote von 3,9 Prozent bei den Frauen auf Platz 128 von 404 ausgewerteten Stadtstaaten, Stadt- und Landkreisen.

Bundesweit trifft Arbeitslosigkeit also anteilig mehr Männer als Frauen. Im Kreis Sonneberg trifft das auch zu: Betrachten wir in diesem Zusammenhang die Entwicklung der letzten fünf Jahre, hat sich die Frauenarbeitslosenquote hier von 4,2 Prozent im Jahr 2015 auf nunmehr 3,9 Prozent verringert. Die der Männer lag hier im Jahr 2015 bei 4,2 Prozent und im Jahr 2020 nun bei 5,1 Prozent. Mal abgesehen von den unterschiedlichen geschlechtsbezogenen Quoten, ergibt sich daraus auch, dass im Kreis Sonneberg die Frauenarbeitslosenquote mit 3,9 Prozent 1,6 Prozentpunkte niedriger als im Bundesdurchschnitt lag. Die hiesige Arbeitslosenquote der Männer lag mit 5,1 Prozent im Vergleich 1,2 Prozentpunkte unter dem Bundeswert.

Die schlechte Nachricht steckt allerdings im Vergleich mit dem Vorjahr, als die Quote bei uns bei den Frauen noch bei 3,4 gelegen hatte. Bei den Männern lag die Quote im Vorjahr bei 4,2 Prozent.

Einmal im Jahr aktualisiert

Als arbeitslos im Sinne dieser Berechnung gilt, wer sich bei der Arbeitsagentur arbeitssuchend gemeldet hat. Die gemeldeten Arbeitssuchenden in Relation gesetzt zu allen Erwerbspersonen (einschließlich der Selbstständigen und mithelfender Familienangehörigen) ergibt dann die Arbeitslosenquote. Laut Arbeitsagentur gilt: „Die Zahl der Erwerbspersonen beziehungsweise die Bezugsgrößen für die Berechnung der Arbeitslosenquoten werden einmal jährlich aktualisiert, und zwar regional gegliedert bis auf die Kreisebene.“

Beim Blick auf die Quoten gibt es allerdings auch einen Faktor, der die Arbeitslosenquote bei den Frauen eventuell niedriger scheinen lässt als sie eigentlich ist: Frauen leisten häufiger als Männer sogenannte „Sorgearbeit“, sprich Kinderziehung und Pflege und je nach Ort und Gelegenheit, kann es sein, dass sie sich deswegen nicht arbeitssuchend melden. Dieses vorausgesetzt käme in einer Bundesliga auf der Basis weiblichen Arbeitslosenquoten der Kreis Sonneberg mit seiner Quote von 3,9 Prozent auf Platz 128 von 404 ausgewerteten Stadtstaaten, Stadt- und Landkreisen. Die Top 20 mit den niedrigsten Quoten stellen ausnahmslos bayerische Landkreise mit dem Kreis Neumarkt und dem Kreis Eichstätt mit einer Arbeitslosenquote von jeweils 1,9 Prozent bei den Frauen an der Spitze. Die höchste weibliche Arbeitslosenquote hat die Stadt Gelsenkirchen mit 14,7 Prozent arbeitssuchender Frauen.

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