Nicht nur die Zahl der Vorschriften und Regulierungen, sondern auch die Qualität der öffentlichen Verwaltung, die diese Vorschriften vor Ort umsetzt, entscheiden über Wachstumspotenziale von Unternehmen. Das ist das Ergebnis einer Untersuchung von Wissenschaftlern des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung in Berlin. Die Autoren waren von der häufig vertreten Annahme ausgegangen, dass Regulierungsdichte in europäischen Ländern ein Hemmnis für ein höheres Wirtschaftswachstum sei. Als Allheilmittel gelte daher der Bürokratieabbau, also der Abbau von Gesetzen und Vorschriften. Aktuelle Berechnungen zeigen aber, dass sich in EU-Regionen mit sehr guter öffentlicher Verwaltung schnell wachsende Unternehmen trotz hoher Regulierungsdichte positiv entwickeln, erklärten die Wissenschaftler bei der Vorstellung ihrer Ergebnisse. Ineffiziente Verwaltungen hingegen würden die negativen Auswirkungen von zu vielen Vorschriften verschärfen und könnten dann tatsächlich dazu führen, dass Unternehmen aus einer Region abwandern.