Sportanlage Pumptrack in Manebach ist eingeweiht

In Manebach wurde am Montagabend ein neuer Pumptrack auf dem Sportplatz eingeweiht: Ein Dutzend jugendliche probierten den Rundkurs sofort aus. Solche Anlagen mit ihren Wellen und Kurven stehen vor allem bei Kindern und Jugendlichen hoch im Kurs.

 
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Mit wenigen feierlichen Worten, dafür aber mit mehr Action haben Manebacher Jugendliche am Montagabend ihren neuen Pumptrack eingeweiht. Im Beisein von Ortsteilbürgermeister Stefan Schmidt, Ilmenaus Bürgermeisterin Beate Misch und Sport- und Betriebsamtsleiter Lars Strelow durfte Lina Steinke zuvor das obligatorische Band durchschneiden: Die Zwölfjährige Manebacherin hatte mit ihrer Idee den Stein ins Rollen gebracht, der zwei Jahre später in einem fertigen Pumptrack gipfeln sollte.

An der Sportanlage in Manebach, kurz vorm Ortsausgang in Richtung Stützerbach, wurde nun ein solcher Pumptrack nach mehrwöchiger Bauzeit freigegeben. Ein erster Pumptrack entstand in Ilmenau auf dem Campus der Technischen Universität, später wurde auf dem Sportplatz des Friedens durch den Ilmenauer Radsportclub ILRC eine weitere Anlage hinzugefügt.

Beim Absolvieren eines Pumptrack-Parcours ist Geschicklichkeit auf dem Fahrrad und Körperbeherrschung gefragt. Auch das durfte Lina Steinke gleich mal unter Beweis stellen: Als Ideengeberin hatte sie das Privileg, die erste Runde drehen zu dürfen. Nach

Denn der neue Freizeitspaß in Manebach hat eine besondere Geschichte. Vor knapp zwei Jahren, sagte Ortsteilbürgermeister Stefan Schmidt, habe er von einem Mädchen einen Brief erhalten, der ihm noch gut im Bewusstsein sei. „Der war richtig klasse geschrieben“, erinnerte er sich. Der Wunsch darin: Auch im Ort sollte es einen Pumptrack für Kinder und Jugendliche geben, damit sie nicht immer nach Ilmenau müssten. Die Absenderin: Lina Steinke. Sie hatte ihren Wunsch formuliert und dem Ortsteilbürgermeister in den Briefkasten gesteckt. Der ehrenamtliche Kommunalpolitiker nahm das Schreiben mit in den Ortsteilrat, wo das Vorhaben diskutiert wurde. „Allerdings mussten wir uns zu dieser Zeit erst einmal damit vertraut machen, was ein Pumptrack überhaupt ist“, fügte der Ortsteilbürgermeister schmunzelnd hinzu.

300 Tonnen zur Drainage eingebaut

Das Thema wurde in die Haushaltsplanung mit aufgenommen und erhielt vom Stadtrat grünes Licht. Für 30 000 Euro wurde die Sportanlage von der Racement GmbH aus Ilmenau seit Mitte Juli in einer Bauzeit von drei Wochen umgesetzt, erklärte Lars Strelow. Geformt wurde der Parcours aus 300 Tonnen verdichtetem Frostschutz und angeschütteter Erde. Damit auf der Oberfläche mit Feinplanum nach Regen keine Pfützen stehen, wurde eine Drainage eingebaut. Nun hoffen die Verantwortlichen aber tatsächlich auf ein paar Schauer, damit der Grassamen im Umfeld der Anlage aufgeht.

Nach Einschätzung von Ortsteilbürgermeister Stefan Schmidt ist die Anlage eine Bereicherung der Manebacher Sportstätten direkt am Ufer der Ilm. Neben der Turnhalle, dem Fußballplatz und einer Beach-Volleyballanlage kann die junge Generation des Ortes jetzt auch auf dem Pumptrack ihrem Freizeitspaß nachgehen. Perspektivisch soll es hier noch einen Treffpunkt für die Jugend geben. „Ich finde es einerseits toll, dass sich ein Mädchen dazu entschlossen hat, einen solchen Brief zu schreiben. Andererseits ist schön, dass daraus nun tatsächlich ein solches Ergebnis geworden ist“, stellte Stefan Schmidt fest. Und als die ersten Jugendlichen fragten, ob sie auf dem Parcours jetzt fahren dürfen, meinte er: „Ihr könnt jetzt Tag und Nacht hier fahren.“ Anschließend setzte er sich selbst aufs Mountainbike, um eine Runde zu drehen. Amtsleiter Lars Strelow ließ es sich nicht nehmen, auf einem Nostalgie-Rad im Holland-Style ebenfalls über den Pumptrack zu fahren.

Für Ilmenaus Oberbürgermeister Daniel Schultheiß ist der neue Pumptrack in Manebach ein gutes Beispiel für funktionierende Bürgerbeteiligung. „Es lohnt sich immer, eigene Gedanken und Ideen einzubringen“, fand er. Auch wenn am Ende nicht jedes Vorhaben umgesetzt wird oder manche aufgrund der finanziellen Möglichkeiten nur langfristig realisiert werden, werde jedes einzelne Anliegen in den Ausschüssen und in der Verwaltung diskutiert. So gibt es seit diesem Jahr eine neue Beteiligungsplattform auf den Internetseiten der Stadt.

Unter www.mitmachen.ilmenau.de haben alle Bürger die Möglichkeit, sich mit Vorschlägen an die Verwaltung zu wenden und den Bearbeitungsverlauf einsehen. Das gilt auch für den neuen Mängelmelder auf der Plattform, über den unkompliziert Hinweise zu Problemen gegeben werden können.

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