Spargel Wärme gut für den Spargel: Ernte in Thüringen beginnt

Thüringer Spargel aus Kutzleben. Thüringen gehört zu den kleinen Spargelanbaugebieten in Deutschland. Foto: Martin Schutt/dpa

Er gilt als das Frühlingsgemüse schlechthin - nun beginnt auch in Thüringen die Spargelernte. Die Preise sollen etwa auf dem Vorjahresniveau liegen, sagen die Anbaubetriebe.

 
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Kutzleben/Herbsleben (dpa/th) - Thüringens Spargelbauern haben die Saison eröffnet. Derzeit werde der erste Spargel geerntet. In größeren Mengen solle er von der kommenden Woche an gestochen werden, sagte Arvid Schmidt-Heck, Vizevorstandschef der Agrargesellschaft Herbsleben, am Freitag auf Anfrage. Das sommerliche Wochenende könnte die Ernte positiv beeinflussen. "Wärme ist gut für den Spargel." Insgesamt beginnt nach Angaben der Fachleute die Ernte in diesem Jahr etwas früher als sonst - in der Regel sei der Start sonst Mitte April erfolgt.

Der Betrieb in Herbsleben mit nach Angaben von Schmidt-Heck rund 80 Hektar Anbaufläche gehört in diesem Jahr zusammen mit dem in Kutzleben (beide Unstrut-Hainich-Kreis) zu den größten Produzenten des edlen Frühlingsgemüses in Thüringen. Der Spargelhof in Kutzleben kultiviert nach Angaben von Geschäftsführer Jan Niclas Imholze Spargel auf rund 130 Hektar in diesem Jahr.

Insgesamt wird im Freistaat nach Zahlen des Statistischen Landesamtes bisher jährlich auf 260 bis 300 Hektar Spargel angebaut - damit gehört Thüringen zu den eher kleinen Anbaugebieten in Deutschland. Spargel ist laut Landesamt mit einem Anteil von etwa einem Drittel an der Gemüseanbaufläche die wichtigste Gemüseart in Thüringen.

"Preise etwa auf Vorjahresniveau"

Die Preise werden sich in diesem Jahr laut Imholze und Schmidt-Heck etwa auf dem Niveau des Vorjahres bewegen. "Wir versuchen, sie so konsumentenfreundlich wie möglich zu gestalten, aber wir müssen auch Geld verdienen, um den Betrieb zu erhalten", sagte Imholze. Der Kostendruck auf die Betriebe sei hoch. Sie müssten auch die höheren Stundenlöhne für die Saisonkräfte stemmen.

Erntehelfer kommen aus Polen und Rumänien

Der Betrieb in Kutzleben rechnet in der Hochsaison in diesem Jahr mit etwa 150 Erntehelfern, vor allem aus Polen und Rumänien. Zudem würden im Direktvertrieb Saisonkräfte eingestellt. Verkauft werde der Spargel hauptsächlich, aber nicht nur in Thüringen. Der Betrieb in Herbsleben rechnet nach Angaben seines Vizechefs mit 140 Erntehelfern ebenfalls aus Polen und Rumänien. Die meisten von ihnen würden in den kommenden zwei bis drei Wochen erwartet, wenn die Spargelernte auf Hochtouren laufe.

Laut Statistischem Landesamt gibt es in Thüringen etwa 17 Spargelproduzenten, auch einzelne Öko-Betriebe. 2023 kamen 1528 Tonnen Spargel zusammen, sieben Prozent weniger als im Jahr davor. Traditionell läuft die Ernte bis zum 24. Juni, dem Johannistag.

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