Sonneberger Kindergarten entdeckt die Natur Märchenland-Kinder zaubern „Regenbogen im Glas“

Von Cathrin Nicolai
Ganz vorsichtig wird mit der Pipette das farblich unterschiedliche Wasser in das Reagenzglas gefüllt. Foto: /Privat

Der evangelische Kindergarten im Sonneberger Wolkenrasen lädt unter dem Motto „Aufgepasst, staunen, nachgemacht und lernen“ jeden Monat zu kleinen Experimenten ein, die Mädchen und Jungen neugierig auf Natur und Wissenschaft machen.

 
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Sonneberg - Regenbogen haben für viele eine besondere Anziehungskraft. Hat es stark geregnet und schaut gleichzeitig die Sonne hervorlugt, sucht man sofort den Himmel ab, um die farbenfrohe Brücke zu bewundern. Durch die Brechung und die Reflexion des Sonnenlichts in den einzelnen Regentropfen, werden die sieben verschiedenen Farben der Lichtstrahlen deutlich sichtbar und sind nicht nur für die Kleinen faszierend. Regenbogen sind aber auch ein beliebtes Malmotiv. Das wissen auch die Mädchen und Jungen, die in den evangelischen Kindergarten „Märchenland“ im Wolkenrasen gehen. Sie haben schon zu Beginn der Pandemie Regenbögen als Zeichen der Hoffnung gemalt und gebastelt und in ihre Fenster gehängt, damit sie alle sehen können.

Im Juni spielten die Regenbogen noch einmal eine Rolle im Kindergartenalltag. Diesmal haben die die Kinder der Wichtelgruppe das Experiment „Regenbogen im Glas“ gestartet. „Damit möchten sie an diese Hoffnung erinnern – die Hoffnung auf das Ende der Pandemie und der damit verbundenen ‚alten’ Freiheiten. Wir hoffen, dass endlich wieder alle Kinder gruppenübergreifend miteinander spielen dürfen, dass wieder die tollen Waldtage, Sommerfeste und sonstige Feierlichkeiten starten können und dass auch endlich wieder die Eltern den Kindergarten betreten dürfen und so mehr Teilhabe am Kindergartenalltag ihres Kindes haben können“, sagt Sabine Bauer, Leiterin der Einrichtung. -

Das Farbenspiel erscheint aber nicht nur am Himmel, wenn es regnet und zur gleichen Zeit die Sonne scheint, man kann es auch in Springbrunnen und Wasserfontänen beobachten. „Oder aber zuhause ins Glas zaubern“, verrät sie. Dazu braucht man nur etwas Zucker, Wasser und Lebensmittelfarben. Die „Wichtelkinder“ haben es ausprobiert und zunächst vier Gläser mit Wasser befüllt. Danach mussten sie den Zucker verteilen, allerdings nur in drei Gläser. Ins zweite Glas kommt ein Teelöffel, in das dritte Glas zwei Teelöffel und in das vierte Glas drei Teelöffel Zucker. Jetzt alles so gut umrühren,bis sich der ganze Zucker aufgelöst hat.

Anschließend wird das Wasser in den Gläsern mit Lebensmittelfarbe in verschiedene Farben eingefärbt also beispielsweise blau, grün, gelb und rot. Für die nächsten Schritte geht es ans Eingemachte und man muss ganz vorsichtig sein. Das Zuckerwasser aus dem vierten Glas mit drei Teelöffeln Zucker wird in ein langes Gefäß gefüllt, dann wird das Wasser aus dem dritten Glas ganz vorsichtig – am besten mit einer Pipette – an den Rand des Gefäßes dazugegeben. In der gleichen Weise verfährt man mit dem Wasser aus dem zweiten und ersten Glas. „Ganz schön knifflig“, mussten die Märchenland-Kinder feststellen. Aber die haben es hingekriegt. „Man muss nur ganz vorsichtig sein“, raten sie allen, die es ausprobieren möchten. Sie haben es mit Unterstützung ihrer Erzieherinnen geschafft und durften am Ende einen Regenbogen im Glas bewundern. Die verschiedenen Farben, so erfuhren sie von ihren Erzieherinnen, schwimmen aufeinander, weil sie durch die Zugabe des Zuckers die Dichte der Flüssigkeiten unterschiedlich ist. „Das Wasser mit drei Teelöffeln Zucker ist am schwersten und bleibt unten, das Wasser ohne Zucker ist am leichtesten und schwimmt ganz oben“, haben sie gelernt.

Die Kinder der Wichtelgruppe werden sich in ihrem Projekt „Rund um den Regenbogen“ noch intensiv mit der Geschichte von Noah und seiner Arche auseinandersetzen. Schon immer, so haben sie bereits gelernt, schöpfen Menschen aus dem Zeichen des Regenbogens Zuversicht. In der biblischen Geschichte von der Arche Noah (1. Mose, 6-9) ist der Regenbogen ein Zeichen für den Bund zwischen Gott und den Menschen. Gott gibt nach der großen Sintflut mit dem Regenbogen ein Zeichen seiner Treue und der Versöhnung mit seinen Geschöpfen für alle Zeiten.

Einen Regenbogen zu sehen, macht aber immer gute Laune. „Mit dieser möchten wir den Sommermonaten begegnen und hoffen, dass die Pandemie bald zu Ende geht“, sind sich alle im „Märchenland“ einig und wünschen allen anderen viel Spaß beim Nachzaubern.

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