Sonneberg - Ihre kommende Woche beginnenden Tarifverhandlungen leitete gestern die IG Bau mit einer Aktion "Schlagbaum" ein. "21 Jahre nach der Wende muss ein Plan her, ab wann es bei uns für gleiche Arbeit auch gleichen Lohn gibt", sagt die Gewerkschaft und stellte auf dem Radweg an der Gebrannten Brücke einen Schlagbaum auf. Hier mussten nun Radler und Fußgänger anhalten und erkennen, dass sie nicht nur das Bundesland wechseln, sondern auch das Lohnniveau. Während der Mindestlohn West für einen Bauarbeiter bei 12,95 liegt, steht er im Osten bei 9,50 Euro. Und dieser Lohn werde vorrangig gezahlt. Der Tariflohn Ost beträgt 14,52, der West 16,20 Euro. Im Mindestlohn macht die Ost-West Differenz 583 Euro, im Tariflohn 284 Euro aus. Werner Seifert, Branchensekretär der Gewerkschaft, fragt: "Soll man deshalb die Baujugend aufrufen, ihrer Thüringer Heimat den Rücken zu kehren und in den Westen oder in die Schweiz zu gehen, wo es mehr Lohn gibt, damit mehr Arbeitslosen- und Krankengeld, am Ende des Berufslebens schließlich eine höhere Rente. Im Alter könnte man dann zurückkehren, denn der Wohnungsleerstand dürfte dann hoch sein."