Social Media Nach EU-Warnung: Tiktok setzt Funktion von App-Version vorerst aus

Nachdem dem kürzlich erneut eingeleiteten Verfahren gegen Tiktok durch die EU-Kommission, setzt die Online-Plattform kritisierte Funktionen der App-Version Tiktok Lite vorerst aus.

 
Schließen

Diesen Artikel teilen

Am Montag hatte die EU-Kommission erneut ein Verfahren gegen die Online-Plattform eröffnet. (Symbolbild) Foto: Getty Images via AFP/MICHAEL M. SANTIAGO

Nachdem die EU-Kommission erneut ein Verfahren gegen Tiktok eröffnet hat, setzt die Online-Plattform kritisierte Funktionen der App-Version Tiktok Lite vorerst aus. „Tiktok ist stets bestrebt, konstruktiv mit der EU-Kommission und anderen Regulierungsbehörden zusammenzuarbeiten“, verkündete der chinesische Konzern am Mittwoch auf X (vormals Twitter). „Daher setzen wir die Belohnungsfunktionen in Tiktok Lite freiwillig aus, während wir die von ihnen geäußerten Bedenken ausräumen.“

Nach der Werbung weiterlesen

Die „Lite“-Version der App war im April in Frankreich und Spanien in Europa eingeführt worden. Die Brüsseler Behörde hatte am Montag verkündet, dass sie prüfen will, ob das Unternehmen damit die psychische Gesundheit von Minderjährigen gefährde und gegen EU-Regeln verstoße. Besonders beunruhigt sei man über das Aufgaben- und Belohnungsprogramm. Dieses ermögliche es den Nutzern, Punkte zu sammeln, wenn sie bestimmte Aufgaben erfüllen - wie das Ansehen von Videos oder die positive Bewertung („Liken“) von Inhalten. Dies könne süchtig machen und sei besonders besorgniserregend für Kinder, da nicht erkennbar sei, dass das Alter der Nutzer wirksam überprüft werde.

Tiktok kommt EU-Kommision zuvor

Die Kommission hatte Tiktok  48 Stunden Zeit gegeben, um nachzuweisen, dass es die EU-Regeln eingehalten hat und kein ernsthafter Schaden entstanden ist. Danach hätte die Behörde die Plattform anweisen können, die neuen Funktionen vorerst auszusetzen. Dem ist Tiktok nun zuvorgekommen. 

„Ich nehme die Entscheidung von Tiktok zur Kenntnis, das Tiktok Lite „Belohnungsprogramm“ in der EU auszusetzen“, schrieb der zuständige EU-Kommissar Thierry Breton auf X. Die Verfahren wegen der möglichen Suchtgefahr der Plattform würden aber weitergehen. „Unsere Kinder sind keine Versuchskaninchen für soziale Medien.“