Mit den stärkeren Leistungen steigt natürlich der Druck. Auch weil die früheren Leistungsträger Richard Freitag und Olympiasieger Andreas Wellinger seit Wochen in der Formkrise stecken, ist Leyhe mit Eisenbichler der aussichtsreichste deutsche Kandidat auf eine Top-Platzierung bei den Weltmeisterschaften. In Seefeld in Tirol ist er im Team-Wettbewerb zudem als absoluter Leistungsträger gefordert.
Der frühere Weltklasse-Skispringer Dieter Thoma sieht Leyhes Entwicklung noch lange nicht am Ende. "Stephan hat mit seinen kleinen akribischen Schritten einen Riesenschritt bewirkt und ich glaube, da ist mit seiner Geduld noch mehr möglich", sagt der 49-Jährige. Im Wettkampf gehe Leyhe viel aggressiver in die Flugphase als früher und habe dadurch seinen Absprung verbessert, analysiert Thoma.
Leyhe könne allerdings noch selbstbewusster werden. "Ich wünsche mir, dass er seine natürliche, positive und angenehme Zurückhaltung behält, aber im Wettkampf dann ein bisschen egoistischer wird", sagt Thoma. Was er damit meint, verdeutlichen Aussagen wie diese in der Hessisch Niedersächsischen Allgemeinen Zeitung am Mittwoch. "In den beiden Einzeln wäre ich vollkommen zufrieden, wenn ich wieder in den Top Ten landen würde", wird Leyhe dort zitiert. Zu Kampfansagen verleitet ihn seine Heimspiel-Euphorie (noch) nicht.