Was hat der Batagaika-Krater mit dem Klimawandel zu tun?
„Es ist ein atemberaubender Ort“, erläutert Thomas Opel vom Alfred-Wegener-Institut in Bremerhaven. Der Paläoklimatologe erforscht den Megaslump seit langem. Für die Wissenschaft sei er ein Glücksfall – eine Art „Guckloch in die Vergangenheit“, so Opel. „Er gewährt uns sowohl Einblicke in Zeiten, als der Permafrost noch stabil war, als auch in solche Zeiten, als er erodierte.“
Wie alt ist der Batagaika-Krater?
Einer Studie aus dem Jahr 2021 zufolge bilden die tiefsten aufgeschlossenen Erdschichten im Batagaika-Krater mit rund 650 000 Jahren den ältesten bisher bekannten Permafrost Eurasiens. Die Untersuchungen zeigen, wie viel Kohlenstoff der sibirische Permafrost über Jahrtausende gebunden hat. Das sei wichtig, sagt der Paläoklimatologe um abzuschätzen, wie viel Treibhausgas zusätzlich in die Atmosphäre gelange, wenn der Permafrost weltweit schmilzt.
Die Wissenschaftler des Alfred-Wegener-Institut nehmen an, dass der sibirische Permafrost-Boden zwischen 1300 und 1600 Gigatonnen Kohlenstoff enthält. Zum Vergleich: Die gesamte Atmosphäre enthält derzeit rund 800 Gigatonnen Kohlenstoff.