Schulen Synergieeffekte durch Kooperation

Norbert Kleinteich
In der Aula der Regelschule Lichte unterzeichnen die Schulleiterinnen Jutta Bergmann (Lichte) und Siri Walter (Schmiedefeld,rechts) die Kooperationsvereinbarung. Foto: Norbert Kleinteich

Mit einer Kooperationsvereinbarung besiegelten jüngst die Staatliche Regelschule in Lichte und die Staatliche Grundschule in Schmiedefeld die weitere Zusammenarbeit.

 
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Die Entwicklungen beider Schulen ließen es ahnen, dass sie sich irgendwann zu diesem Schritt entschließen. Es sei wichtig, dass die Stadt Saalfeld und der Landkreis Sonneberg wegen der Schulbezirke soweit zusammenarbeite, dass die Schüler aus Schmiedefeld und Reichmannsdorf weiter in die Schule nach Lichte können und die Kinder von Reichmannsdorf und Schmiedefeld weiter die Schule in Schmiedefeld besuchen könnten. Wenn das nicht mehr der Fall wäre, sei es das Aus für beide Schulen. „Mit dieser Kooperationsvereinbarung soll die bereits bestehende, effektive und langjährige Zusammenarbeit zwischen beiden Schulen untermauert und gefestigt werden“, zitierte die Lichtener Schulleiterin Jutta Bergmann das Agreement.

Die Konkretisierung der Schwerpunkte sehen die beiden Bildungseinrichtungen als Basis für die Weiterentwicklung der Lehr- und Lernarbeit in allen Klassenstufen. Ziel sei, dass eine allumfassende Bildung und Erziehung der Schülerinnen und Schüler für ein längeres gemeinsames Lernen in beiden Schulen im Mittelpunkt stehe. Insbesondere ziele die Kooperation auf den Erhalt beider Schulen ab.

Die genauen Inhalte der Vereinbarung fixierten beide Schulen in zehn Punkten, beginnend von der Schullaufbahn bis zur Zusammenarbeit mit Hilfe des Schulfördervereins beider Bildungseinrichtungen. Der existiert seit dem 22. Februar 2011. Er unterstützt sowohl finanziell als auch inhaltlich beide Schulen. So beispielsweise mit der Organisation von Tanzstunden, Tage der Berufe, Beiträge bei Schulfesten und Tage der offenen Tür.

Mit der ansteigenden Zahl der Schüler von 115 in der Regelschule Lichte und 100 in der Grundschule Schmiedefeld dürften auch Diskussionen über den Bestand beider Gebäude vom Tisch sein. Allein die Absicherung des Unterrichts spricht für die Schule in Lichte. Auf Anfrage sagte Jutta Bergmann: „Ich bin mit meinem Kollegen in der Lage die Stundentafel der Thüringer Schulordnung fast vollständig zu erfüllen.“ Anstehende Kürzungen seien zwar sehr wenig, aber selbst die wären noch zu hoch. Die Regelschule beschäftigt acht Lehrerinnen und einen Lehrer sowie eine Lehrerin, die bereits in Rente ist, die gibt vier Stunden in Französisch.

Olga Meißner gehört zu den jüngsten Lehrerinnen in der Regelschule Lichte. Sie stammt aus Oberschlesien und hat viel Familie in Deutschland. Sie lernte ihren Mann in Berlin kennen, wo sie oft ihre Oma besuchte. Nach dem Studium an einer Hochschule in Breslau folgte ein Sprachkurs in Berlin. Von dort zog sie mit ihrem Mann nach Lichte und nahm eine Anpassungsausbildung an, um in ihrem erlernten Beruf als Sportlehrerin hier weiterzuarbeiten. Sie sei hier gut angekommen und ein echter Gewinn für die Schule.

Das Urgestein in der Grundschule in Schmiedefeld ist Claudia Traut, die seit 1980 in Schmiedefeld als Lehrerin tätig ist. In dieser Zeit kann sie sich an viele Schulleiter erinnern. In all den Jahren erlebte sie allerhand Auf und Ab. Wie dieses Jahr, gebe es viele Probleme im Schuljahresanfang. Dieses Jahr extrem. „Wir haben mit den Eltern immer eine ganz gute Zusammenarbeit, zum Glück.“, sagt Traut. Sie hätten Eltern, die ganz viel an der Grundschule machen. Auch große Schüler würden immer mithelfen. Mit den Kolleginnen bekennt sie eine sehr gute Zusammenarbeit.

Die Klassen haben alle durchschnittlich über 20 Schüler. Man würde zwar gern zwei erste Klassen aus den 28 Schülern bilden, was aber nicht vom Schulamt genehmigt worden wäre. Wie die Schmiedefelder Schulleiterin Siri Walter auf Anfrage mitteilt, sei es mit der Erfüllung der Thüringer Schultafel sehr schwer, da Kolleginnen bei anderen Schulen aushelfen müssten. Wünschenswert sei eine zeitigere Information des Schulamts, insbesondere, wenn es um die Belegung der Klassen ginge.

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