Schulabschluss am Rennsteig Ein Oscar und zweimal Ahoi zum Abschied

Madlen Pfeifer

Mit dem Abschluss dieses Schuljahres endet für über fünf Dutzend Jungs und Mädchen an drei Schulen in Neuhaus am Rennweg, Lichte und Steinach zugleich die Schulzeit. Für die einen glamourös. Für die anderen als Kapitäne.

 
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Die heiß ersehnten Sommerferien sind da. Für 66 Neunt- und Zehntklässler der drei Schulen in Neuhaus am Rennweg, Lichte und Steinach ist der Start in die schulfreie Zeit in diesem Jahr ein ganz besonderer. Denn sie alle halten heuer ein Abschlusszeugnis in den Händen. Und für die meisten von ihnen beginnt in Kürze der Ernst des Lebens fernab der Schule.

Nahezu zeitgleich haben die Absolventen der Thüringer Gemeinschaftsschule „Am Rennsteig“ in Neuhaus und der Staatlichen Regelschule „Lichtetal“ in Lichte bereits am 30. Juni ihren großen Tag erleben dürfen. Glamourös ging es bei den Neuhäusern im Kulturhaus in Goldisthal zu, die – ohne es anfangs zu wissen – einer Oscar-Verleihung beiwohnten. Denn: Jeder der 31 Absolventen – sechs mit einem Qualifizierenden Hauptschul- und 25 mit einem Realschulabschluss – erhielten neben dem Zeugnis einen Oscar für die persönlichen Stärken. Darunter auch die Jahrgangsbesten. Melissa Kurch darf sich mit einem Notendurchschnitt von 2,2 jenen Titel unter den sechs Hauptschülern – zwei von ihnen werden im nächsten Schuljahr die zehnte Klasse besuchen – zuschreiben. Bei den Abgängern mit Realschulabschluss haben acht von ihnen eine eins vor dem Komma erreicht. So wie die drei Besten: Alina Wedemeyer mit 1,12, Maja Pröschold mit 1,18 und Jocelyne Hanft mit 1,24.

31 Absolventen zählt die Neuhäuser TGS zum Schuljahresende. Foto: Gemeinschaftsschule Neuhaus/Gemeinschaftsschule Neuhaus

Die 17 Lichtner Absolventen – zwei Haupt- und 15 Realschüler – haben ihre Zeugnisse am 30. Juni in der Aula ihrer Regelschule entgegengenommen. Bei einer Fotoshow konnten die acht Mädchen und neun Jungen – darunter auch die Jahrgangsbeste Elena Ott aus Gösselsdorf mit einem Notenschnitt von 1,88 – ihre neun oder eben zehn Schuljahre noch einmal Revue passieren lassen. Direktorin Jutta Bergmann hat in ihrer Rede an die diesjährigen Abgänger deren Schulzeit mit einem Aufenthalt auf einem Schiff verglichen. Einer, der geprägt war von Höhen und Tiefen, von rauer und ruhiger See. Einer, dessen Ankunft im Zielhafen nun von Erfolg gekrönt ist. Mit dem Abschied von den diesjährigen Absolventen ist in Lichte auch der Weggang der beiden aktiven Schülerlotsen verbunden, die im kommenden Schuljahr zur Absicherung des Überweges an der B 281 nicht mehr zur Verfügung stehen.

In Lichte gehen 17 Schüler von Bord des Schulschiffes. Foto: Regelschule Lichte/Regelschule Lichte

Ahoi zum Abschied hat am Nachmittag des 6. Juli auch Johannes Kremer seinen 18 Schulabgängern gesagt. Der Direktor der Staatlichen Gemeinschaftsschule Nordschule Steinach wählte ebenso wie seine Lichtner Kollegin zur feierlichen Zeugnisübergabe – die im Lampensaal am Fellbergstadion umrahmt mit Gesangs-, Gedicht- und Tanzbeiträgen stattfand – den Vergleich mit einer Schiffsreise. Eine, die nun den Aufbruch aus dem sicheren Hafen bedeutet. Eine, für die es Kompass und Navigationsgerät – das in der Schule Gelernte – braucht, um als „Kapitäne des eigenen Schicksals“ in die Zukunft zu schippern, die vor ihnen liege wie ein weites Meer voller Möglichkeiten. Und zwar vor den sechs Neuntklässlern, die den Qualifizierenden Hauptschulabschluss in der Tasche haben. Und ebenso vor den zwölf Realschülern, die nun ihre Abschlusszeugnisse in den Händen halten. Darunter die Jahrgangsbesten: Justin Möller mit einem Notenschnitt von 1,0, Leni Welsch mit 1,5 und Lilly Eichhorn mit 1,61.

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