Schüleraustausch Nicht rauchen, nicht kiffen als Bedingung

Allerdings das Wetter in Deutschland kann ziemlich kühl sein, erleben hier Diana, Darci, Eden, Rhys, Andrew, Jack, Sarah und Sophie – die amerikanischen Austauschschüler. Foto:  

Ein Stück USA kennenlernen, Kontakte knüpfen: Für den Schüleraustausch werden ab Herbst wieder Gastfamilien für Schüler aus den USA gesucht.

 
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Diana, Darci, Eden, Rhys, Andrew, Jack, Sarah und Sophie – das sind die acht Schülerinnen und Schüler aus den USA, die derzeit über das Parlamentarische Patenschafts-Programm bei Gasteltern in Thüringen leben. In zwei Monaten ist diese Zeit schon wieder vorbei – und für das nächste Schuljahr werden derzeit wieder neue Gasteltern gesucht, wie der Trägerverein des Projekts, Partnership International, mitteilt.

Bei dem Projekt geht es um das gegenseitige Kennenlernen – Deutschland für die Gastschüler, die hier ein Gymnasium besuchen, und auch ein Stück Amerika für die Gastfamilien hier – über die Klischees von New York City, Los Angeles und Cowboys hinaus. Andrew etwa kommt aus Colorado, Rhys aus Utah. So dankt Amy Gutmann, die US-Botschafterin in Deutschland, besonders den Gastfamilien für ihren Völker verbindenden Einsatz und motiviert mit ihrer Initiative „Stand Up, Speak Out for Democracy“ die Jugendlichen, „sich offen für Demokratie und Freiheit einzusetzen und gegen Ungerechtigkeiten in der Welt Gesicht zu zeigen“.

Spannender Blick in die USA

Die Gastschüler sind über Thüringen verteilt, so kam im aktuellen Schuljahr zum Beispiel Diana nach Großbreitenbach (Ilm-Kreis), wo sich eine Familie gemeldet hatte. Koordinator Günter Lange ist aber auch ebenso voll des Lobes über die gute Zusammenarbeit mit Nordhausen – jedenfalls seien Großstädte keine Bedingung, es könne in der Stadt oder auch im Umland sein,

Die Aufnahme eines solchen Gasts ist auch für die Gastgeber-Familien eine Bereicherung – und die Erfahrungen zeigen, dass viele Kontakte auch nach dem Austausch-Jahr nicht abreißen. Gegenseitige Besuche „über den großen Teich“ folgen immer wieder. Und letztlich geht es ja um kulturelles Verständnis füreinander – so bleibt es nach Angaben des Vereins zum Beispiel auch nach der teilweisen Cannabis-Legalisierung in Deutschland dabei, dass nicht zu rauchen und nicht zu kiffen Bedingungen für eine Bewerbung in das Stipendienprogramm sind. Angesichts des Wahljahrs in den USA könnten solche kontakte in diesem Jahr besonders spannend werden.

Hinter dem Patenschaftsprogramm stehen der Deutsche Bundestag und der US-Kongress. Jedes Jahr werden 360 deutsche und 350 amerikanische Schüler als Stipendiaten ausgewählt. Die Jugendlichen leben als junge Botschafter ihrer Heimat für zehn Monate im jeweils anderen Land.

Zuhause für zehn Monate

Die nächste Gruppe amerikanischer Schülerinnen und Schüler wird im August nach Deutschland kommen und ab 2. September hier für zehn Monate zur Schule gehen und in Gastfamilien leben. Gleichzeitig reisen in dem Monat ebenfalls deutsche Austauschschülerinnen und -schüler in die USA, wo sie von ihren amerikanischen Gastfamilien erwartet werden.

Gastgeber kann jeder werden

Etwa 50 der Gastschüler in Deutschland werden vom Verein Partnership International betreut – und dieser Verein sucht aktuell in Südthüringen noch nach Gastfamilien, die den Jugendlichen für zehn oder vielleicht auch nur fünf Monate (wenn sich zwei Gastfamilien die Aufgabe teilen) ein liebevolles Zuhause bieten wollen. Wie Partnership International mitteilt, gibt es angesichts der gestiegenen Lebenshaltungskosten durch den Bundestag auch einen monatlichen Energiekostenzuschuss für die Gastfamilien.

Gastgeber kann jeder werden, der Zeit, Platz und Neugier hat, einen jungen Menschen aus den USA kennenzulernen und in die Familie zu integrieren: Paare, Familien mit Kindern, Alleinerziehende oder auch Ruheständler.

Den Gastfamilien in Suhl und Umgebung und den Stipendiaten steht das ganze Jahr über ein Betreuer zur Seite. Auch hat der Bundestagsabgeordnete des betreffenden Wahlkreises die Patenschaft über den Austauschschüler. Für die Schüler sollte gewährleistet sein, dass sie ein Dach über dem Kopf, ein Bett zum Schlafen und Raum für ihre privaten Dinge haben und dass sie ein Mitglied der Familie werden können. Durch das Stipendium des Deutschen Bundestages und des US-Kongresses sind die Gastschüler voll abgesichert.

Interessierte Eltern können sich für mehr Informationen zur Aufnahme eines Gastschülers unter Tel: 0221 913 97 33, E-Mail: office@partnership.de an das Büro von Partnership International e. V. in Köln wenden oder finden weitere Informationen unter www.partnership.de

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