Schmalkalden Messe für Berufe und Bildung wurde abgesagt

Die Stadt Schmalkalden muss die am Samstag, 7. November, geplante 11. Berufs- und Bildungsmesse absagen. Die neue Corona-Verordnung für Thüringen und den Landkreis lässt den Organisatoren keine andere Wahl.

 
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Schmalkalden - Noch in der Dienstberatung am Montagvormittag hoffte Bürgermeister Thomas Kaminski auf eine positive Nachricht aus dem Landratsamt. Dort hatte Wirtschaftsförderin Christiane Handy nachgefragt, ob die bereits genehmigte 11. Berufs- und Bildungsmesse unter den neuen Bedingungen stattfinden darf. Laut der Thüringer Verordnung über außerordentliche Sondermaßnahmen zur Eindämmung einer sprunghaften Ausbreitung des Coronavirus SARS-CoV-2 vom 31. Oktober sind Fachmessen, ohne Freizeitbezug, möglich. Nicht aber im Landkreis Schmalkalden-Meiningen, weil dieser mit mehr als 50 Infizierten pro 100 00 Einwohner als Risikogebiet gilt.

Bürgermeister Thomas Kaminski bedauert die Absage sehr. Eine "bittere Entscheidung", zumal die mehr als 50 Aussteller aus Industrie, Handel, Handwerk und Dienstleistung, aus Bildungseinrichtungen und öffentlichen Institutionen bis zuletzt an ihrer Zusage festgehalten - und auf eine Durchführung der Messe gehofft hatten. Auch in Coronazeiten suchen die Unternehmen händeringend Auszubildende und Fachkräfte, weiß der Verwaltungschef aus Gesprächen. "Eine solche Messe ist immer auch eine Leistungsschau der heimischen Wirtschaft", sagt er.

Orientierung geben

Die Absage, sagt Kaminski, geht vor allem zu Lasten der jungen Menschen, die sich jetzt beruflich orientieren, die auf der Suche nach einer Perspektive sind. Das sind in erster Linie die Neunt- und Zehntklässler, die Zielgruppe einer solchen Berufs- und Bildungsmesse. Die Schulen, weiß der Stadtchef, geben sich zwar im Rahmen ihrer Möglichkeiten große Mühe, können aber die persönlichen Gespräche mit den Unternehmen nicht ersetzen. Erschwerend hinzu kommt, dass aktuell keine schulischen Betriebspraktika stattfinden dürfen. Eine entsprechende Anweisung soll das Staatliche Schulamt in der vergangenen Woche verschickt haben. Kaminski will nun gemeinsam mit der Wirtschaftsförderung nach einer Alternative für die abgesagte Messe suchen. Eine Möglichkeit wäre, die Berufs- und Studienorientierung komplett ins Netz zu verlegen - eine virtuelle, digitale Berufsmesse sozusagen. Zudem denkt man im Rathaus darüber nach, einen neuen Messetermin im Frühjahr 2021 anzupeilen.

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