Schmalkalden - Frank Bechmann stellt sich vor den Wegweiser, schaltet das Gerät und sagt: "Sehen Sie, das ist ganz einfach. Das hier ist ein Gabelwegweiser. Wie man sieht, kann man einige Hinweisschilder nicht mehr lesen, also ist er stark beschädigt. Das gebe ich dann alles hier ein." Das Erfassungsgerät weiß genau, wo Frank Bechmann steht, es ist GPS-gesteuert. Eigentlich ist Bechmann für seinen Job zu beneiden. Er ist draußen in der Natur, lernt die schönsten Ecken des Landkreises kennen. Mit dem Gerät in der Hand läuft er alle Wanderwege im Landkreis ab, hält an markanten Punkten an, gibt den Zustand ein von Sitzgruppen, Wegweisern und anderen infrastrukturell wichtigen Komponenten, trägt sogenannte Point of Interests (POI, zu deutsch: interessante Orte) wie Hütten, Hotels, Sehenswürdigkeiten, Spiel- und Grillplätze sowie Aussichtspunkte zusammen.

40 Stunden im Monat bekommt der Zella-Mehliser, der früher als Dozent in Suhl arbeitete, dafür honoriert. Doch er investiert weit mehr. Mit Herzblut ist er seit 2009 bei der Sache. Die Sache - das ist die Digitalisierung der Wanderwege. Damals als Projekt für Südwestthüringen ins Leben gerufen. Dieses erste Projekt endete 2012. "Wir haben als Landkreis gesagt, dass wir es gerne weiterführen wollen, denn wir wollen ein vollständiges, flächendeckendes Datennetz", erklärt Matthias Büttner, der Tourismusverantwortliche im Landratsamt Schmalkalden-Meiningen. Über den Verein Neue Arbeit Thüringen wurde Frank Bechmann für den Landkreis weiterbeschäftigt.