Die #ProvinzEnthusiasten wollen die Schönbrunner Strecke nicht verteufeln. Sie sei eine Abfahrtsvariante, doch um in Richtung Rennsteig zu radeln, sei das Engertal deutlich besser geeignet. "Wie wär’s also mit einem Rundweg?" Die Frage steht im Raum.
Ein weiterer Fakt, der für den Engertal-Radweg spricht, ist die Anzahl der Attraktionen, die gestreift werden. "Wir haben mal alle aufgelistet und sind tatsächlich auf über 30 gekommen - von Schwimmbädern über Schloss Bertholdsburg, vom Mehrgenerationenaktivpark bis hin zum Biosphärenreservat." Apropos. Das würde mithilfe des Engertal-Radwegs gestärkt, denn der könnte direkt zum Infozentrum geführt werden. Mit dem Reservatsleiter Jörg Voßhage haben die Enthusiasten bereits Kontakt aufgenommen, weil die Route die Kernzone quert. Doch hier habe es keine Bedenken gegeben. Im Gegenteil. So könnten Besucher "kanalisiert" auf einem (Rad)Weg ins und durchs Biosphärenreservat geführt werden. Und last not least ist da noch etwas, das für die Engertal-Route spricht: Er könnte im Winter prima als Skiwanderweg genutzt werden.
Eines ist den enthusiastischen Schleusingern klar: "Familienfreundliche Radwege fehlen." Noch etwas wird deutlich: Alles bedingt sich irgendwie. Denn kommen Touristen, dann blüht die Region auf, dann siedelt sich Gewerbe an, die Gegend wird attraktiver, neue Arbeitsplätze in verschiedenen Bereichen können entstehen - und junge Leute entscheiden sich vielleicht zu bleiben . . .
Schleusetal-Weg bleibt
Seit Anfang 2018 beschäftigt das Thema Uwe Rettner, aber auch Familie Bohn. Seitdem habe es verschiedene Aktivitäten gegeben, zig Gespräche wurden geführt. Von vielen Seiten - auch aus den Nachbarlandkreisen - gibt es Unterstützung. Doch ins Thüringer Radverkehrskonzept 2.0 hat es der Engertal-Radweg nicht geschafft. Der Landkreis, so Landrat Thomas Müller in einem Schreiben, werde keinen Routenänderungsantrag für das Radverkehrskonzept stellen. Dennoch: Unabhängig vom dort vorgesehenen Schleusetal-Radweg könne auch der "Engertal-Radweg" weiterentwickelt werden.
Sie fühlen sich aufs Abstellgleis geschoben. Und doch steht für sie fest: "Wir geben nicht auf!" Auch die Mitglieder der Bürgerinitiative "Gegenwind" haben sich zur touristischen Weiterentwicklung bekannt und ziehen mit ihnen an einem Strang. Denn schließlich geht es ihnen allen um ihre Heimat, um Weiterentwicklung. Darum, dass junge Leute bleiben und das Land nicht Stück für Stück ausblutet. Dafür werden sie weiterkämpfen - und auch in Sachen familienfreundlicher Radwanderweg durchs Engertal nicht lockerlassen.
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