Seit geraumer Zeit steht fest, dass der Landkreis das ehemalige Schleusinger Krankenhaus als Flüchtlingsunterkunft nutzen möchte. Dagegen regt sich Widerstand; Menschen gehen auf die Straße. So ist auch für den heutigen Mittwoch eine Demonstration angekündigt. Bezug nehmend auf die erste von Neonazi Tommy Frenck organisierte Demo bittet Bürgermeister André Henneberg, rechtsradikalem, antisemitischem, rassistischem Gedankengut keine Plattform zu bieten. Er weist den Vorwurf der Schleusinger CDU („Freies Wort“ vom 9. Mai), er würde sich nicht klar zum Thema äußern, vehement zurück. „Ich habe immer gesagt, dass ich kein Fan bin von zentraler Unterbringung der Geflüchteten, doch ich denke, 80 bis 100 ist eine überschaubare Zahl. Das kann die städtische Infrastruktur temporär leisten.“ Er verweist auf das Thüringer Flüchtlingsaufnahmegesetz: Darin sei festgeschrieben, dass Kommunen die vom Landkreis angeordnete Unterbringung von Flüchtlingen zu dulden haben. „Dass Schleusingen integrieren kann, haben seine Einwohner schon einmal bewiesen. Er nennt als Beispiel die afghanische Großfamilie Temore, die seinerzeit ehrenamtlich betreut worden war. „Wir schaffen das auch jetzt wieder – vielleicht mit Paten, so wie es in Lauscha oder Eisfeld gemacht wird. Dort sind die Erfahrungen durchweg gut“, weiß der Bürgermeister.