Schauspiel-Unterricht Lernziel lautet auf Einfühlungsvermögen

red
Tristan Schmidt, Mailyn von Ryssel, Till Ahrens, Paul Heymann, Jessica Kinder, Tyra Schmidt und Mika Laaser Foto: Zitzmann

Eine Woche lang prägte Stegreif-Schauspiel das Treiben an der Sibylle-Abel-Schule. Rund 70 Jungs und Mädchen aus der siebten bis achten Klassenstufe übten sich im Ausdruck von Gefühlen und in der Kunst der humorvoll dargebotenen Inszenierung.

 
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Sonneberg - Von Montag bis Donnerstag vergangener Woche war es endlich wieder soweit. Die Schüler der Sibylle-Abel-Schule durften nach langer Zeit wieder Improvisationstheater spielen. Die Referenten waren den Kindern und Jugendlichen nicht unbekannt, sie kannten sie schon aus früheren Projekten, die Schulsozialarbeiterin Christine Kalies organisiert hatte.

Das Team, bestehend aus Julia Pöhlmann (Improvisationstheatertrainerin aus Zella-Mehlis), Steve Jarand (Improvisationstheatertrainer aus Kanada/Stuttgart) und Johannes Kahlhöfer (Improvisationstheatergruppe Stuttgart) weiß einfach wie man den Spaß und das Interesse am Theaterspielen bei den jungen Leuten weckt. In drei Kleingruppen durften sich die Kinder in dieser ersten Schulwoche nach den Herbstferien völlig frei entfalten. „Die einen gestalteten ihre ganz persönlichen Maskeraden selber und führten später ein Stück mit diesen auf. Dazu wurden Fotos der Schüler aufgenommen und später im Großformat ausgedruckt und mit Gummis zu einer Maske befestigt“, schildert Lehrerin Isabel Kämpfer. Alleine der Anblick der bekannten Schüler mit dieser Verkleidung brachte das gesamte Publikum bei den drei Abschlussshows in der SBBS-Turnhalle zum Toben. Die zweite Gruppe spielte diverse Teamspiele zusammen mit Julia Pöhlmann. Während der Aufführung vor der Parallelklasse mussten zum Beispiel alle Zuschauer alleine anhand von Mimik, Gestik und der Stimmlage einschätzen können, wer eine wahre Geschichte erzählte oder wer sich ein Lügenkonstrukt überlegte. Isabel Kämpfer: „Die Mitschüler waren so begeistert, dass sie dies unbedingt alle einmal nachspielen wollen und total begeistert von der Umsetzung der Neu-Schauspieler waren. Keiner konnte glauben, dass diese vielen Inszenierungen in einem so kurzen Zeitraum einstudiert werden konnten.“

Auch in der dritten Gruppe bei dem jüngsten Mitglied der Schauspiellehrer Johannes hatten die Schüler und Schülerinnen die Möglichkeit ihre sozialen Kompetenzen im Rahmen zahlreicher Spiele auf humorvolle Art und Weise umzusetzen.

Die Aufführungen fanden natürlich im Rahmen der entsprechenden aktuellen Hygienebestimmungen statt. „Wir hoffen, beim nächsten Besuch der Referenten wieder vor großem Publikum die Ergebnisse der Arbeit präsentieren zu können. In diesen drei Tagen haben unsere Schüler durch szenische Interaktion ihre spontane Reaktionsfähigkeit geschult, ihren Wortschatz erweitert und ein partnerbezogenes Einfühlungsvermögen und ihre darstellerische Ausdrucksfähigkeit geschärft“, fasst die Lehrerin zusammen.

Ihr Fazit: Diese Art von Theater unterstütze die Jugendlichen auf einzigartige Weise, in der Verknüpfung von bewusstem und unbewusstem Lernen. Fehler sind erlaubt und sogar eingeplant, jeder Mitspieler darf spontan auf seine Gegenüber reagieren. „In einem Umfeld von wertschätzenden und bejahenden Prinzipien fällt es den Kindern und Jugendlichen sichtlich leicht, aus sich herauszukommen und ihr Potenzial voll auszuschöpfen.“ Ein Dankeschön für die wunderbare Improtheaterwoche übermittelt die Steinbacher Schulfamilie den Verantwortlichen Uwe Oberender und Christoph Zeh vom Bundesprogramm „Demokratie leben“. Sie tragen mit Engagement maßgebend dazu bei, dass die Kinder mehr Selbstbewusstsein erlangen und durch solche sozialen Projekte gestärkt in die Zukunft blicken können, so das Lob von Schulleitung und Kollegium.

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