„Fast alle Produkte werden im Reinraum gefertigt“, sagt Robert Hahn, Hauptgeschäftsführer des Beyond Gravity in Coswig. Bislang habe Beyond Gravity - die Raumfahrtsparte der Schweizer (vormals Ruag Space) - schon mehr als 1000 Satelliten für die Reise im Orbit ausgestattet. Auch für sie ist Weltraummüll ein Thema.
Nach Angaben des Unternehmens ClearSpace - einem künftigen „Schrottsammler“ im All - sind heute fast 2000 aktive Satelliten im Weltraum und mehr als 3000 ausgefallene. Die erste Mission zum Einsammeln ist für 2025 geplant.
Wirkung auch auf der Erde
„Raumfahrtmüll bringt riesige technologische Herausforderungen mit sich“, sagt Göhler. Da werde die Branche in den kommenden Jahrzehnten noch jede Menge zu tun haben. Der Physiker hält es auch für nötig, dass sich die internationale Staatengemeinschaft auf bestimmte Regeln im Orbit einigt, auf eine Art Weltraumverkehrsordnung. Normalerweise würden Satelliten beim Wiedereintritt in die Erdatmosphäre verglühen. Doch bei Objekten mit großer Masse sei das nicht immer vollständig möglich. „Dann besteht die Aufgabe darin, den Schrott auf dem Weltraumfriedhof im Südpazifik abstürzen zu lassen.“ Dort ruhen auch die Überreste der früheren Raumstation Mir.
Nach Ansicht des FDP-Bundestagsabgeordneten Torsten Herbst hat die Luft- und Raumfahrtindustrie eine strategische Bedeutung. „Wir haben es dabei überwiegend mit äußerst hochwertigen Produkten, modernster Fertigungstechnologie und gut bezahlten Arbeitsplätzen zu tun. Technologische Erkenntnisse aus der Anwendung von Weltraumtechnik fließen auch in neue, innovative Produkte auf der Erde ein“, sagte Herbst unlängst bei einem Besuch von Beyond Gravity. Die Branche sei heute global aufgestellt. Deshalb müssten auch Sachsen und Thüringen ein Interesse haben, dass einheimische Unternehmen viele Aufträge einwerben können und hier eine hohe Wertschöpfung entsteht.