„Manche Leute denken auch, dass die Tiere in Schwierigkeiten sind, wenn sie bei Ebbe am Strand liegen“, sagt Jan Haelters, Biologe am belgischen königlichen Institut für Naturwissenschaften. „Wenn sie auf dem Sand sind, ruhen sich die Robben aus, um den Fisch zu verdauen, den sie gefressen haben. Es ist natürlich. Es ist nicht notwendig, sich ihnen zu nähern, um ihnen zu helfen.“
Die kleine Robbe wurde völlig entkräftet am Strand entdeckt
In Ostende haben sich die Verantwortlichen inzwischen dazu entschieden, einen kleinen Strandabschnitt mit Barrieren abzusperren, damit die dort lebenden Kegelrobben ihre Ruhe haben. Der Aufwand zum Schutz der Tiere ist allerdings hoch. „Wir arbeiten den ganzen Tag über in verschiedenen Schichten, um sicherzustellen, dass die Leute den Tieren nicht zu nahe kommen“, erzählt Inge De Bruycker, Mitbegründerin der Organisation North Seal Team. Ein spezielles Problem seien die Hundebesitzer, die immer wieder darauf hingewiesen werden müssten, ihre Hunde an der Leine zu führen.
Den Mitarbeitern von North Seal Team verdankt auch Lilly ihr Leben. Die kleine Robbe wurde von ihnen völlig entkräftet am Strand in der Nähe von Ostende entdeckt. Nun schwimmt das Tier bereits wieder fidel in einem Becken des Sea-Life-Parks in Blankenberge umher und soll bald in der Nordsee ausgesetzt werden.