Bekannt gewordene Vorfälle, bei denen Weidetiere getötet oder verletzt wurden, blieben in den vergangenen Monaten aus. Die letzten in der offiziellen Schadensliste des Thüringer Umweltministeriums erfassten Fälle aus dem Landkreis Schmalkalden-Meiningen stammen vom Frühsommer – und auch da steht bei Todesursache jeweils „unbestimmt“. Der Wolf ist nicht als Verursacher nachgewiesen, selbst wenn betroffene Landwirte dies anzweifeln. Also Entwarnung für Hobby-Tierhalter und Landwirte der Region? Mitnichten, sagt Katrin Dänner aus Kaltennordheim. Ein Vorfall vom Wochenende treibt ihr wieder verstärkt die Sorgenfalten auf die Stirn – insbesondere, weil er sich nahe der Wohnbebauung ereignete. Am Sonntagmorgen entdeckte sie, so berichtete die Bäuerin aus der Wiesenmühle, nahe dem Schützenhaus den großflächig zerrissenen Weidezaun ihrer Kälberherde. Die Tiere, ein halbes Jahr alt, zieht die Landwirtin im Auftrag eines Berufskollegen groß. Die eigene Rinderhaltung hat sie aufgegeben (wir berichteten). Die Tiere waren nun durch den unter Strom stehenden doppelten Weidezaun geflüchtet. „Es muss totale Panik gewesen sein“, sagt Katrin Dänner. Beleg dafür sei auch, dass es ihr bis jetzt nicht gelungen ist, die Tiere wieder dorthin zu bringen, wo sie sie haben will.