Rhöner Herde trennte sich Wasserbüffel ausgebüxt, ein Tier nach Kollision getötet

Zwei Herden Wasserbüffel grasen in der Rhön. Eine war am Montagmorgen ausgebrochen, ein Tier ist tot. Foto: /privat

Eine Herde Wasserbüffel ist am Montagmorgen aus ihrer Koppel ausgebrochen und hat bei Theobaldshof einen Unfall verursacht. Zwei Autos sind Schrott, ein verletztes Tier musste notgetötet werden.

 
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Föhlritz/Klings - Solch einen Montagmorgen möchten Elisabeth und Bernd Wald aus Föhlritz nicht wieder erleben: Die Halter von Wasserbüffeln, Landwirte im Nebenerwerb, wurden gegen 5.30 Uhr zu Hilfe gerufen, weil ihre Herde, die bei Empfertshausen stand, aus der Koppel ausgebrochen war und die Tiere sich in der Umgebung verstreut hatten. Dabei kam es auch zur Kollision mit zwei Autos. Ein Tier, das man in einem Graben fand, musste notgetötet werden. Zwei Pkw sind Schrott. „Totalschaden“, sagt Elisabeth Wald. „Bloß gut, dass kein Mensch zu Schaden gekommen ist“, setzt sie hinzu – das Geschehen hat die Landwirte selbst freilich arg mitgenommen. Und auch die Tiere stünden nun im Stall und seien „fix und fertig“, sagt die Halterin. Man hatte die verstörte Herde, ursprünglich bestehend aus zehn Tieren, nach dem Vorfall hereingeholt.

Wie es zu dem Ausbruch kam, ist den Landwirten nicht erklärbar. Besonders seltsam finden sie, dass die Leitkuh in einer Sandgrube bei Klings gefunden wurde, die anderen Tiere Luftlinie sechs Kilometer entfernt bei Theobaldshof/Knottenhof. „Sie müssen mehrere Weidezäune überwunden haben, das machen sie sonst doch nicht – und die Herde bleibt auch zusammen“, sagt Elisabeth Wald, „das ist ein Ding der Unmöglichkeit“. Zwar war – auch in diesem Jahr – schon mal eine andere Herde aus der Koppel entwichen, aber eigentlich entspreche das nicht dem Naturell der Tiere, die Familie Wald seit einigen Jahren hält. Mit der Polizei habe man jetzt die besagte Koppel kontrolliert und nur gerissene, aber nicht etwa zerschnittene Drähte gefunden. Die Polizei Hilders und nicht Bad Salzungen hat den Fall aufgenommen, da die Tiere beim Knottenhof (Hessen) standen.

„Es ist alles noch mal halbwegs gut ausgegangen“, resümiert die Nebenerwerbs-Landwirtin, die auch High-land-Kühe hält. Ob „zwei große graue Hunde“, die von einer Spaziergängerin freilaufend bei der Herde gesehen wurden, etwas mit dem Vorfall zu tun haben, weiß man nicht. Gern aber möchten die Föhlritzer Bauern mit dem Thüringer Kompetenzzentrum Wolf/Luchs ins Gespräch kommen, denn auch ihre Highlander-Kälber seien schon angegriffen worden, vom Luchs. Die Gelegenheit, Gutachter zu sprechen, wurde am Dienstagabend verpasst, da die Landes-Gutachterin überraschend schnell zu dem Mufflon-Fund bei Fischbach (wir berichteten) gekommen waren. Über den Fall der Wasserbüffel informiert wurden auch die Ordnungsämter der Region, erklärt Elisabeth Wald. fr

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