Erfurt - Die Landesregierung steht dem Bau einer Multifunktionsarena für Sport, Kultur und Kongresse in Erfurt nicht im Weg. Es gebe schließlich einen Förderbescheid für das Projekt, sagte Regierungssprecher Karl-Eckhard Hahn am Dienstag in Erfurt. Letztlich liege die Entscheidung bei der Stadt Erfurt, ob die Multifunktionsarena gebaut werde und die Auflagen der Europäischen Kommission für die Millionenförderung erfüllt werden könnten. Die schwarz-rote Landesregierung hatte sich am Dienstag mit dem strittigen Thema beschäftigt.

Während das SPD-geführte Wirtschaftsministerium trotz Bedenken auch vom Landesrechnungshof an dem Projekt festhält, gibt es in der CDU Bedenken, ob die Forderung nach einer vorwiegend touristischen Nutzung der Arena dauerhaft erfüllt werden kann. Vor allem CDU-Fraktionschef Mike Mohring hatte in den vergangenen Wochen dafür plädiert, das vorhandene Stadion zu modernisieren und für den angestrebten Zweitliga-Fußball fit zu machen.

Das Wirtschaftsministerium werde zu Bedenken und einigen noch offenen Punkten noch eine weitere Stellungnahme gegenüber Kabinett und Rechnungshof abgeben, kündigte Hahn an. Es hatte der Landeshauptstadt bereits im vergangenen Jahr eine Förderzusage über rund 29 Millionen Euro für das Arena-Projekt gegeben, das am Mittwoch auf SPD-Antrag auch Thema im Landtag sein wird. Allerdings war die Förderung des Großprojekts von der EU an Auflagen gebunden worden. Eine reine Sportstätte kann kein Geld aus den vorgesehenen Fördertöpfen erhalten.

Die Gesamtkosten für die neue Arena wurden bisher mit etwa 35 Millionen Euro veranschlagt. Umgebaut werden soll das Steigerwaldstadion, Spielstätte des Fußball-Drittligisten FC Rot-Weiß Erfurt.

Wirtschaftsstaatssekretär Jochen Staschewski erklärte nach der Kabinettssitzung: «Der Umbau wird kommen - weitere Verzögerungen kann und darf es jetzt nicht mehr geben.» Die erforderlichen Genehmigungen der EU-Kommission lägen seit 2013 vor, Planungen und Ausschreibungen für das Großprojekt liefen. Das Land könne angesichts des erteilten Förderbescheids «das Verfahren von sich aus überhaupt nicht mehr anhalten».