Regiomed Ernährungstherapie hilft Krebspatienten

red
Anlässlich des Weltkrebstages wurden am Regiomed Klinikum Coburg Foto: /Henning Rosenbusch

Am vergangenen Freitag war Welt-Krebstag. Keine Erkrankung begleitet so viele Menschen in Deutschland – als Betroffener, direkter Angehöriger oder im Bekannten- und Freundeskreis.

 
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Coburg/Sonneberg - Grund genug für das Regiomed Klinikum in Coburg anlässlich des Welt-Krebstags einen speziellen Aspekt einer wirkungsvollen Therapie herauszugreifen. Essen hält Leib und Seele zusammen. Diesen Satz würden viele unterschreiben. Aber was, wenn Essen aufgrund einer Krebserkrankung gar nicht so einfach möglich ist? Das Regiomed Klinikum Coburg hilft nach Angaben von Unternehmenssprecherin Birgit Schwabe Betroffenen mit einer individuellen Ernährungstherapie. Und dabei gehe es um weit mehr als nur einer Mangelernährung vorzubeugen.

Essen ist überlebenswichtig. Dieser Satz gelte gerade in besonderem Maße für Krebspatienten, denn etwa jeder zweite leide an Mangelernährung und deren Folgen. Mangelernährung beeinträchtige nicht nur die Lebensqualität, sondern mindere die körperliche Leistungsfähigkeit und mache anfälliger gegenüber Komplikationen wie Entzündungen oder Wundheilungsstörungen, so Schwabe. Letztendlich verschlechtere die Mangelernährung damit die Prognose einer erfolgreichen Krebsbehandlung.

Gewichtsverlust

Die „Tumorkachexie“, also der ungewollte Gewichtsverlust bei Krebspatienten, beginne dabei oft bereits vor der Diagnosestellung. Betroffene wollen Nahrung zu sich nehmen und die Angehörigen unterstützen dies oftmals durch die Zubereitung der Lieblingsspeise. Doch sobald das Essen aber auf dem Tisch stehe, gehe dann oft nichts. Für die Betroffenen und ihre Angehörigen sei der Zustand sehr belastend. Die Patienten seien frustriert und die Angehörigen fühlten sich hilflos, weil sie ihnen das Essen nicht ermöglichen könnten, erklärte die Sprecherin.

Dabei wirkten bei Krebs vielfältige Faktoren zusammen und führten zu einer ungewollten Gewichtsabnahme. Bösartige Tumoren verursachten chronische Entzündungen und regen den Stoffwechsel an. Botenstoffe des Immunsystems würden aktiv und beeinflussten den Hormon- und Stoffwechselhaushalt. Die Folgen seien der zunehmende Verlust an Fett- und Muskelmasse, ein appetitsteigerndes Hungergefühl bleibe hingegen aus, so Schwabe. Hinzu kämen vielzählige von der Krebserkrankung unmittelbar oder den notwendigen Therapien verursachte Beeinträchtigungen, die eine Nahrungsaufnahme erschwerten, wie Geschmacksveränderungen, Schluckstörungen, entzündete Schleimhäute, eine gestörte Aufnahme und Verwertung der Nährstoffe im Magen-Darmtrakt durch Übelkeit, Erbrechen, Durchfall und vieles mehr.

Auch eine Chemo- oder Strahlentherapie seien für Betroffene oft so belastend, dass sie zu müde und geschwächt zum Essen sind und kaum die Kraft zur Nahrungsaufnahme aufbringen. Es sei deshalb in jedem Fall ratsam, sich in dieser Situation professionelle Unterstützung und Beratung zu suchen. Das Regiomed Klinikum Coburg biete, im Rahmen des interdisziplinär arbeitenden Onkologischen Zentrums, mit der Ernährungstherapie eine umfassende Beratung und Unterstützung für betroffene Patientinnen und Patienten an, so die Sprecherin. Eine zertifizierte Diätassistentin werte die Daten der Patienten aus, erkenne individuelle Bedürfnisse und spreche über Wünsche und Vorlieben beim Essen. Zusammen mit dem behandelnden Arzt würden dann Empfehlungen und Vorgaben erarbeitet, die den Patienten das Essen erleichtern, aber auch eine optimale Versorgung ermöglichen soll.

Dabei stehe am Anfang der Therapie zunächst die Analyse der Ist-Situation von Gewicht und behandlungsinduzierten Einschränkungen. Liege ein relevanter Gewichtsverlust von mehr als fünf Prozent des Körpergewichts in den letzten sechs Monaten vor oder seien durch die Behandlungen Einschränkungen bei der Nahrungsaufnahme zu erwarten, würden individuelle Ernährungsempfehlungen erarbeitet. Diese reichen von wertvollen Tipps und Anregungen für den täglichen Speiseplan, über Hilfe bei der Linderung von Beschwerden bis zur Verabreichung von hochkalorischen Zusatzernährungen. Dabei würden die Reaktionen auf die Ernährungsanpassung engmaschig kontrolliert und ständig überprüft, so die Sprecherin. Dies erfordere neben viel Erfahrung auch eine enge Zusammenarbeit und den ständigen Austausch sowohl der ärztlichen und nicht-ärztlichen Fachkräfte wie auch mit den Betroffenen und deren Angehörigen.

Umfassendes Angebot

Die Wichtigkeit der Ernährung während und nach der Therapie unterstreicht auch Dr. Christof Lamberti, Leiter des Onkologischen Zentrums bei Regiomed: „Die Bedeutung einer umfassenden Ernährung und guten körperlichen Verfassung ist für Krebspatienten enorm. Wir sind deshalb dem Förderverein Krebskranker Patienten und allen Spendern sehr dankbar, dass wir unseren Patienten ein umfassendes diagnostisches und therapeutisches Angebot machen können“.

Und besonders nach der Entlassung aus dem Krankenhaus sei die Weiterführung der Ernährungstherapie wichtig. Eine sektorenübergreifende Abstimmung zur Versorgung im häuslichen Bereich könne die Effektivität der Maßnahmen unterstützen. Hierbei arbeite die Mitarbeiterin der Ernährungstherapie auch eng mit Dienstleistern zusammen, die sich um die Versorgung der Patienten im häuslichen Umfeld kümmern. „Die Sektoren verbindende Positionierung der Ernährungsberatung sowohl in der Klinik als auch in der Praxis verschafft den mangelernährten Patienten die notwendige, kontinuierliche Begleitung, die für den Erfolg einer Ernährungstherapie erforderlich ist“, erklärt Dr. med. Udo Richter, Vorstand vom Verband Versorgungsqualität Homecare e. V..

Gerade auch die Mitglieder des Fördervereins Krebskranker Patienten Coburg und Umgebung. wissen um die Notwendigkeit einer professionellen und individuellen Ernährungstherapie.

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