Ranger im Reservat Besucher lenken, Schutzgebiete betreuen

Freuen sich auf Ihren Einsatz im Biosphärenreservat Rhön: André Schnatz, Ulrike Sofsky, Zarah Greiner, Lara-Sophie Saul, Lorenz Wenzel und Florian Essel (von links). Foto: Nadja Moalem

Besucherströme lenken und in den Schutzgebieten nach dem Rechten sehen: Das ist die Aufgabe der fünf neuen Ranger im Biosphärenreservat Rhön.

 
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Rhön - Die Pandemie und damit verbundene Reiseeinschränkungen haben das Freizeitverhalten der Menschen stark verändert – auch im Biosphärenreservat Rhön. Das macht sich in einem erhöhten Besucheraufkommen, auch in sensiblen Schutzgebieten, bemerkbar. Um diesen Herausforderungen der umweltverträglichen Besucherlenkung gerecht werden zu können, sind für die bayerische Verwaltung des Reservats im Rahmen des Förderprogramms React-EU bis Ende 2023 fünf zusätzliche Ranger im Einsatz.

Florian Essel, Zarah Greiner, Lara-Sophie Saul und Lorenz Wenzel sind im Gebiet unterwegs und unterstützen die weiteren sechs Ranger der Verwaltung und des Vereins Naturpark und Biosphärenreservat Bayerische Rhön (NBR). Ergänzend kümmert sich André Schnatz als „Digital-Ranger“ um die digitale Besucherlenkung und ist so zum Beispiel für Überprüfung und Bestückung von Webseiten, Social-Media-Kanälen und Outdoor-Apps verantwortlich. Auch eine Stelle zur Verwaltung und Koordination der Ranger-Tätigkeiten wird über das React-Programm finanziert. Dieses „neue“ Gesicht war den Kollegen der Verwaltungsstelle bestens bekannt: Ulrike Sofsky gehörte vorab viele Jahre lang zum Umweltbildungsteam des NBR.

Mit Blick auf den enormen Besucheransturm im Corona-Winter 2020/21 betont Michael Geier, Leiter der bayerischen Verwaltungsstelle, die Wichtigkeit einer umweltverträglichen Besucherlenkung durch Ranger. Gerade im Winter verursachten viele Besucher teils erhebliche Störungen für die ohnehin von Kälte und Nahrungsmangel geschwächten Wildtiere, wenn sie Wege verließen. „Nur mit Aufklärung und Information kann die Qualität und Ausstattung unserer Schutzgebiete erhalten werden. Wir haben jetzt zweieinhalb Jahre Zeit, zu beweisen, dass es funktioniert“, sagt Geier. Alle Ranger sind mit Diensthandys ausgestattet, über die sie mit Hilfe einer speziellen App Besucheraufkommen und -verhalten dokumentieren. Sie halten beispielsweise fest, wo viele Menschen unterwegs sind und ob Wegeverbote eingehalten werden. Die so gewonnenen Informationen sollen ein umfassendes Bild der Situation in der bayerischen Rhön ermöglichen und über das EU-Projekt hinaus eine breitere Datenbasis für das Thema Besucherlenkung schaffen. Neben der direkten Ansprache von Besuchern im Gelände und dem Verteilen von Informationsmaterial gehört die Kontrolle von Wegen und Infrastruktur, das Aufstellen von Hinweistafeln und die Führung von Besuchergruppen zu den Aufgaben. Auch in Schulen und Kitas sollen sie zum Einsatz kommen und Kinder wie Erwachsene für ein rücksichtsvolles Verhalten in der freien Natur sensibilisieren.

Eins der fünf neuen Gesichter der bayerischen Verwaltungsstelle ist die 28-jährige Zarah Greiner aus Freiburg. Seit ihrem Praktikum in der hessischen Verwaltungsstelle vor zwei Jahren hielt die studierte Geoökologin Ausschau nach einer Tätigkeit im Biosphärenreservat. 2021 hat es für sie geklappt, ebenso wie für die 25-jährige Lara-Sophie Saul aus Tübingen. Sie hat ebenfalls ihr Studium in Geoökologie abgeschlossen und sorgt mit Zarah für weibliche Verstärkung im Team. Der Dritte im Bunde ist der 21 Jahre alte Lorenz Wenzel aus Burghaun. Der gelernte Landschaftsgärtner ist seit Jahren im NABU aktiv und freut sich vor allem auf praktische Naturschutzarbeit und persönlichen Kontakt mit den Gästen. Ebenfalls überwiegend im Geländeeinsatz ist Florian Essel aus Heiligenstadt. Der 33-Jährige hatte zuvor im Bereich Natur- und Landschaftspflege gearbeitet und bringt einiges an Erfahrung in der Umweltbildung mit.

Um die digitale Besucherlenkung kümmert sich seit August 2021 der 31-jährige Umweltwissenschaftler André Schnatz aus Hanau. „Mit der neu geschaffenen Stelle eines Digital-Rangers geht ein lang gehegter Wunsch in Erfüllung“, freut sich Michael Geier über die willkommene Aufstockung seines Teams.

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