Die ukrainischen Gäste haben voller Inbrunst mitgesungen, manchen liefen Tränen über die Wangen, andere sind spontan zu Mitwirkenden geworden. Sie sind ans Mikrofon gegangen, haben gesungen – auch solistisch. Das kleine Mädchen Kira hat ein Gedicht vorgetragen, das unter die Haut ging, auch wenn der Text für Deutsche nicht verständlich war. Doch es gab nicht nur die Trauer und die Melancholie. Es gab auch Lachen und Fröhlichkeit. „Es ist so schön, dass wir die Herzen der Zuhörer erreicht haben. Das Konzert hat einmal mehr gezeigt, dass Musik verbindet. Und auch wir haben etwas mitgenommen aus diesem Konzert“, sagt Katharina Strobel.
Swetlana Vasilenko sagte, dass sehr schön sei, ihre Volksmusik genießen zu können, die von lieben Freunden arrangiert worden sei. „Sie haben uns in einer für unser Land sehr schwierigen Zeit in ihr Leben aufgenommen. Das deutsche Volk hat uns die Türen seiner Heimat geöffnet. Diese wunderbaren Menschen lassen und in ihr Leben, teilen mit uns Nahrung, Kleidung, das Dach über dem Kopf und vor allem – die Wärme ihrer Herzen. Mit diesem Konzert für uns haben sie uns Trost gegeben. Und Freude.“
Khrystyna ist mehr als gerührt. Und aufgekratzt. Sie fährt nach dem Konzert mit Tante und Cousine wieder nach Goldlauter zu den Zühls. Hier wird es wieder die langen Abende im Garten geben, an denen sie gemeinsam mit ihren Gastgebern an ihren Deutschkenntnissen arbeitet. Sie will ihre Ausbildung schaffen. Hier. Und sie will erst einmal hierbleiben. „Zuhause ist alles kaputt. Es gibt keine Arbeit. Und ich will meiner Familie zu Hause in Odessa mit dem helfen, was ich selbst verdiene.“