„Der war doch so glücklich.“ Dieser Satz falle mitunter, wenn sich jemand das Leben genommen habe und eben wegen dieser Sicht die Überraschung über dessen Schritt in den Suizid groß ausfalle, sagt Mario Dieringer. Der 56-jährige, frühere Fernsehjournalist ist selbst „zweimal durch die psychische Hölle gegangen“, hat 2014 einen Selbstmordversuch überstanden, weil ihn sein damaliger Partner José rechtzeitig fand und er nach erfolgreicher Reanimation durch Rettungskräfte überlebte. Dieringer, der einst ein Leben mit Geld, Party und Drogen führte, ist „sehr dankbar“, dass er noch lebt und hat heute keinen Luxus mehr. Stattdessen läuft er sieben Monate im Jahr um die Welt – bislang in Europa, aber weitere Projekte sind in Planung – um auf Bestellung Bäume der Erinnerung zu pflanzen. Mit diesen Aktionen will er nachhaltig auf das Thema Suizid aufmerksam machen – stellvertretend für all jene, die den Kampf verloren haben. Aber auch für diejenigen, die gegen Depression und Verzweiflung kämpfen, einen Suizidversuch überlebt haben – und für die Hinterbliebenen, denen die Bäume in der Trauer eine Stütze sein sollen.