Mit einem fröhlichen Hallo begrüßt Paul Oestreicher den Anrufer am Telefon in seiner Wohnung in Wellington, der Hauptstadt Neuseelands, wenige Tage vor seinem Geburtstag. Im spätsommerlichen Meiningen ist es 9 Uhr am Morgen, im frühlingshaften Wellington 20 Uhr am Abend. Die Frage nach seinem Befinden beantwortet Meiningens Ehrenbürger routiniert: „Wie es einem eben geht mit fast 92.“ Er habe ein paar alterstypische Beschwerden. Im Großen und Ganzen fühle er sich aber gut. Neulich sei er aus Unachtsamkeit in der Küche über die geöffnete Backofentür gestolpert. Zum Glück habe er den Sturz wegen eines Käsebrötchens aber glimpflich überstanden. Er lacht beim Erzählen.