Das Gespräch fand am Telefon statt. Denn Paul Oestreicher wohnt etwa 20.000 Kilometer entfernt in Neuseeland, jenem Land, das seinen Eltern und ihm 1939 auf der Flucht vor den Nazis Asyl gewährte. Früher besuchte er regelmäßig Deutschland und seine Geburtsstadt Meiningen, inzwischen erlaubt seine Gesundheit längere Flüge nicht mehr. Er freute sich über den Anruf der Redaktion, war gern bereit zu dem Interview und antwortete in druckreifen Sätzen. Das einzige Problem war technischer Natur: Zweimal brach die Verbindung gleich zu Beginn aus unbekannten Gründen zusammen, dann klappte es schließlich.