Oberhof Geldsegen für das Schützenbergmoor

Doreen Blau, Projektkoordinatorin im Biosphärenreservat Thüringer Wald, übergibt dem Oberhofer Hauptamtsleiter Holger Orthey den Förderscheck. Foto: A. Rabe

Die Stadt Oberhof erhält knapp 67 000 Euro für das Projekt Moorerlebnis am Rennsteig-Schützenbergmoor. Moore gelten als natürliche Klimaschützer. Dieses soll noch attraktiver für Besucher werden.

 
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In der Stadt am Rennsteig ist die Freude groß. Das Thüringer Ministeriums für Umwelt, Energie und Naturschutz hat rund 67 000 Euro zur Verfügung gestellt. Mit dem Geld soll in den nächsten zwei Jahren das Schützenbergmoor bei Oberhof als Familien-Erlebnis etabliert werden. Hierfür ist eine App mit Virtual- und Augmented-Reality-Bestandteilen wie einem Flug durch die Jahreszeiten und Erlebnissen zur Entstehung und Bedeutung des Moores geplant. Der durch Thüringenforst instandgesetzte Moorsteg soll um verschiedene Erlebnisstationen ergänzt werden.

Das Vorhaben ist eines von 18 Förderprojekten in den Kommunen des Unesco-Biosphärenreservats Thüringer Wald, die im Rahmen der Förderung „Investive Projekte zur nachhaltigen Regionalentwicklung in den Nationalen Naturlandschaften Thüringens“ ausgewählt wurden. „Durch die innovative Aufwertung des bestehenden Moorsteges wird der Besuch dieses wertvollen Ökosystems Moor für alle interessierten Menschen noch eindrucksvoller werden“, ist sich Jan Pietzko, Leiter des Forstamtes Oberhof, sicher. Das Forstamt unterhält den Mitte der 90er-Jahre entstandenen Moorsteg mit entsprechenden Sanierungsmaßnahmen.

Das Familien-Angebot soll zudem die Attraktivität des Rundwanderwegs „Veilchenbrunnen“ erhöhen und unterstütze auch die Entwicklung der Region als Qualitätsregion Wanderbares Deutschland. „Das Schützenbergmoor ist das einzig begehbare Hochmoor des Thüringer Waldes. Durch die touristische Inwertsetzung wird das Thema für den Gast (be)greifbar. Wertvolle Wissensschätze werden über die App zeitgemäß vermittelt. Das Modell kann später erweitert werden und ist für die Stadt Oberhof ein echtes Modellprojekt für die ganze Biosphärenregion“, erklärt Doreen Blau, Projektkoordinatorin im Biosphärenreservat.

Wichtig für den Klimaschutz

„Immer mehr Menschen erkennen den Wert intakter Moore. Leisten diese doch nicht nur einen enorm wichtigen Beitrag zum Erhalt der Artenvielfalt, sondern erfüllen auch einen nicht zu unterschätzenden Beitrag hinsichtlich des Klimaschutzes. Moore gehören zu den effektivsten und wichtigsten Kohlenstoffspeichern. Die Stadt Oberhof freut sich über den nun möglichen Ausbau des touristisch wertvollen Angebotes und bedankt sich für die großzügige Förderung des Thüringer Umweltministeriums“, betont Oberhofs Bürgermeister Thomas Schulz.

Das Thüringer Umweltministerium fördert auch 2023 neue Projekte für eine nachhaltige Regionalentwicklung in den Thüringer Nationalen Naturlandschaften (NNL). Schwerpunkt sind die beiden Unesco-Biosphärenreservate Rhön und Thüringer Wald, Projekte des Vorjahres am Grünen Band gehen auch noch weiter. 2022 war der Förderschwerpunkt das Grüne Band Thüringen. Mehr als zwei Millionen Euro wurden am Grünen Band und in den acht Thüringer Nationalen Naturlandschaften (Nationalpark Hainich, Biosphärenreservate Rhön, Thüringer Wald sowie die fünf Thüringer Naturparks) in 68 Projekte für eine nachhaltige Regionalentwicklung gesteckt. Umgesetzte Ideen reichten vom Kindererlebnisweg, grünen Klassenzimmer bis zum Vogelrefugium in einem ehemaligen Grenzturm.

Unesco-Biosphärenreservate wie die in der Rhön und im Thüringer Wald sind international vernetzte, repräsentative Modellregionen, die eine nachhaltige Entwicklung modellhaft erproben und verwirklichen und dabei die Kultur- und Naturlandschaft im Rahmen des Unesco-Programms „Der Mensch und die Biosphäre“ erhalten sollen. Sie sollen das nachhaltige Wirtschaften der Menschen fördern unter anderem durch konkrete Projekte und Initiativen vor Ort.

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