Das geht aus Zschäpes Aussage hervor, die ihr Anwalt Mathias Grasel am Mittwoch im NSU-Prozess verlas.

Zum ersten Mord ließ sie ihren Anwalt mitteilen, sie habe erst drei Monate danach davon erfahren. Ihre Freunde Uwe Mundlos und Uwe Böhnhardt hatten im September 2000 in Nürnberg den türkischen Blumenhändler Enver Simsek erschossen. Bis heute kenne sie das Motiv für den Mord nicht. Sie habe den beiden erklärt, dass sie sich der Polizei stellen wolle. Daraufhin hätten Mundlos und Böhnhardt mit Selbstmord gedroht.

Auch an den Morden im Jahr 2001 sei sie nicht beteiligt gewesen. Ihre Freunde Uwe Böhnhardt und Uwe Mundlos hätten sie nicht darüber informiert. Als sie hinterher davon erfahren habe, sei sie sprachlos und fassungslos gewesen.

Gestanden hat Zschäpe, die letzte Fluchtwohnung des Terror-Trios in Zwickau in Brand gesteckt zu haben. Im Radio habe sie im November 2011 davon erfahren, dass ein Wohnmobil mit zwei Leichen entdeckt worden war. Sie sei sich sofort sicher gewesen, dass es sich um ihre beiden Freunde Uwe Böhnhardt und Uwe Mundlos gehandelt habe. Vor der Brandstiftung sei sie durchs Haus gegangen, um sicherzustellen, dass sich niemand mehr darin befinde.

Beate Zschäpe will kein Mitglied des «Nationalsozialistischen Untergrunds» (NSU) gewesen sein. «Ich weise den Vorwurf der Anklage, ich sei ein Mitglied einer terroristischen Vereinigung namens NSU gewesen, zurück», ließ Zschäpe ihren Anwalt Mathias Grasel erklären. Zschäpe hat sich bei den Opfern der Terrorgruppe NSU entschuldigt. Die Schuld für die Verbrechen des «Nationalsozialistischen Untergrunds» trügen allerdings ihre Freunde Uwe Böhnhardt und Uwe Mundlos. «Ich fühle mich moralisch schuldig, dass ich zehn Morde und zwei Bombenanschläge nicht verhindern konnte», ließ Zschäpe erklären. dpa