Thüringer dürfen endlich einsteigen

Ellrich – Thüringer Pendler aus dem Südharz dürfen in den Frühzug ins nahe Göttingen nun auch einsteigen, statt ihm nur hinterherzuschauen. Mit dem Fahrplanwechsel startet die werktägliche Regionalbahn ab Montag um 4.58 Uhr vom Bahnhof Ellrich (Kreis Nordhausen). Dort fuhr sie bisher auf ihrer Fahrt vom nächtlichen Abstellplatz in Nordhausen lediglich durch und hielt erst im vier Kilometer entfernten Walkenried (Niedersachsen). Thüringen hatte die Stationsgebühren für Stopps im Freistaat nicht zahlen wollen – und es sich nun endlich anders überlegt. -

In Nordhausen fährt der Zug aber auch künftig mit geschlossenen Türen ab und lässt auch die ersten drei Stationen ohne Halt aus. Erst in Ellrich werden die Lichter eingeschaltet und die Türen geöffnet. Das Thüringer Verkehrsministerium begründet das mit fehlendem Bedarf für eine Frühverbindung schon ab Nordhausen. Die absurde Situation mit einer Bahn, die zwar fährt, aber keine Fahrgäste aufnimmt, obwohl diese gerne mitfahren würden, hatte seit 2014 als „Geisterzug“ bundesweit immer wieder für Kopfschütteln und Gelächter gesorgt. Zwischen dem Bahnhof Ellrich und der Landesgrenze zu Niedersachsen liegen nur 900 Meter.

Aus der Südharz-Region in Thüringen pendeln viele Arbeitnehmer ins Nachbarbundesland; Göttingen ist die nächstgelegene Großstadt, ICE-Halt und das Einkaufs- und Oberzentrum der Region. Ellrich ist die nördlichste Stadt Thüringens. Auf der Relation Nordhausen-Ellrich-Northeim fährt die Regionalbahn im Stundentakt, bis Göttingen alle zwei Stunden.

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