Naturschutzjugend im Einsatz Mit Müllmonster gegen die Flut von Plastikmüll

Die Naju-Kinder mit ihrem Müllmonster im Unverpacktladen. Foto: Petra Szigarski

Die Kinder der Naturschutzjugend haben aus Plastikmüll ein Müllmonster geschaffen. Damit wollen sie auf die Flut von Verpackungsmüll hinweisen und dagegen kämpfen. Hier gibt es die Details der Aktion.

 
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Ist das Müll oder kann man daraus vielleicht noch etwas machen? Das war das Thema dieser Tage im Unverpacktladen „Lose und Lecker“ als sich die Kinder der Naturschutzjugend Naju getroffen haben, um hier aus Plastikmüll etwas Kreatives zu gestalten. Erkennbar an ihren roten Naju-T-Shirts waren die Jungen und Mädchen eifrig dabei, aus ihrem mitgebrachten und gesäuberten Plastikbechern, Tüten, Flaschen und vielem mehr ein großes Müllmonster zu bauen. Aber wie kam es eigentlich dazu?

Die Naju-Gruppe des Naturschutzbundes Nabu sammelt seit vielen Jahren zwei Mal im Jahr Müll aus der Natur rund um Ilmenau. Auch im März dieses Jahren waren die Jungen und Mädchen wieder fleißig und haben in der Natur sauber gemacht, teilt Petra Szigarski, die Naju-Gruppenleiterin, mit. „Jedes Mal erschüttert uns der Ideenreichtum der Müllsünder. Mitunter finden wir regelrechte Deponien, versteckt unter Zweigen, dazu viel herumliegenden Plastik-Verpackungsmüll. Wir wissen, dass das Ressourcen sind, aus denen Rohstoffe gewonnen werden könnten. Man nennt es Recycling. Das Übermaß an Verschmutzung der Umwelt nimmt immer groteskere Züge an. Deshalb wollen wir nicht nur wegräumen, sondern auch aufmerksam und nachdenklich machen. Keine gedankenlose Abfallproduktion! Kein verschwenderischer Umgang mit Ressourcen!“, erklärt sie.

Konzept des Unverpacktladens erklärt

Sandra Kiesewetter vom Ilmenauer Unverpacktladen „Lose und Lecker“ erklärte den Kindern ihr Konzept der Nachhaltigkeit. Bei ihr könne man plastikfrei einkaufen – ob Lebensmittel oder Reinigungsmittel – alles wird in mitgebrachte Gefäße abgefüllt. Außerdem sammele sie Flaschenkorken, Kronkorken, Kerzenreste, ausgediente Handys und vieles mehr, um es später wieder einer sinnvollen Nutzung zu übergeben. Das Gegenstück zum klassischen Supermarkt eben, bei dem die Plastikflut Programm ist.

Hier durften die Naju-Kinder ihren Kampf gegen den „Plastik-Wahn“ weiterkämpfen. „Wir haben all unseren gesammelten Müll in unserer Skulptur untergebracht. Es könnte der Wocheneinkauf der Familie Mustermann sein. Unser Müllmonster darf im Schaufenster stehen und daran erinnern, dass wir alle aktiv beim Schutz unserer Natur helfen können, indem wir Verpackungsmüll vermeiden – von der Einkaufstüte aus Plastik bis zu to-go Artikeln. Wir wollen, dass Mehrweg und Pfandsysteme gefördert werden und dass nicht zuletzt der Müll korrekt getrennt wird“, so die Naju-Gruppenleiterin abschließend.

Der Name des Müllmonsters lautet übrigens „Müllania Polyethylena Plastika“.

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