Den Unions-Kanzlerkandidaten bezeichnete Maaßen im NZZ-Interview auch als eine Hauptursache des schlechten Abschneidens seiner Partei in Südthüringen. „Es war für mich nicht vermittelbar, weshalb man Herrn Laschet zum Bundeskanzler wählen solle“, sagte er.
Maaßen hatte am Sonntag 22,3 Prozent der Erststimmen erzielt, das sind 5,8 Prozentpunkte über dem CDU-Zweitstimmenergebnis im Wahlkreis 196. Umgekehrt lag AfD-Kandidat Jürgen Treutler 5,2 Prozent unter dem Zweitstimmenwert der AfD, was darauf schließen lässt, dass Maaßen nun rund ein Viertel der AfD-Sympathisanten auf seine Seiten ziehen konnte. Im Südthüringer Wahlkreis konnte die AfD (wie auch im ganz Thüringen) bei den Zweitstimmengegenüber der Wahl von 2017 noch zulegen und lag vor der CDU auf Platz 1. Damit hatte sich die Hoffnung der Südthüringer CDU, durch die Aufstellung Maaßens als Kandidat des rechten Unions-Flügels der AfD Stimmen wegzunehmen, ins Gegenteil verkehrt.
Das CDU-Zweitstimmenergebnis im Wahlkreis 196 lag sogar noch unterhalb dem Thüringer CDU-Durchschnitts. 2017, als Mark Hauptmann für die CDU erfolgreich antrat, war es noch umgekehrt. Mit der Unterstützung Hauptmanns und des damaligen CDU-Landtagskandidaten Marcus Kalkhake aus Suhl im Wahlkampf 2019 hatte die Zusammenarbeit Maaßens mit der Südthüringer CDU begonnen. Sie mündete im April 2021 in der Nominierung Maaßens als Bundestagskandidat, die die CDU-Kreisverbände gegen Widerstand aus der Gesamtpartei durchzogen.
Der Ruhestandsbeamte und Rechtsanwalt Maaßen hat Wohnsitze in seinem Heimatort Mönchengladbach und in Berlin und seit Juni einen weiteren in Suhl.