Mittelschmalkalden Endgültiges Ausmaß noch nicht erreicht

Annett Recknagel
Auf dem Foto sieht man sehr gut, wo der Käfer schon überall gewütet hat. Foto: Annett Recknagel

Der Borkenkäfer macht der Forstbetriebsgemeinschaft „Sieben Buchen“ momentan das Leben schwer.

 
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René Grimm blickt in Richtung Wald. „Da blutet einem das Herz“, sagt er und meint den Borkenkäferbefall. Die Mitglieder der Forstbetriebsgemeinschaft „Sieben Buchen“ Mittelschmalkalden haben derzeit ein gravierendes Problem mit diesen Tieren.

Im Bereich mit dem Namen „Streithausen“ richtete er bereits immense Schäden an, auch über dem Steinbruch sieht man kahle Stellen. Gerade Spaziergänger, die in Mittelschmalkalden auf die Anhöhe laufen, fällt das zunehmend auf. „Die Bäume am Steinbruchhang sind tot – die Fichten haben keine Nadeln mehr“, beschreibt Grimm den derzeitigen Zustand. Die FBG habe das befallene Holz schon rausgeschafft und das Meiste davon konnte auch bereits verkauft werden. Schon im letzten Jahr hatte man 300 bis 600 Festmeter wegen Käferbefalls schlagen müssen. Das sei schon grenzwertig gewesen. Jetzt aber nehme es allmählich drastische Ausmaße an. Hartmut Kremmer beziffert den Holzeinschlag 2022 schon auf 1000 Festmeter. „20 Käfer reichen für einen Baum“, sagt er und zeigt Fotos. Das Grundproblem war die Trockenheit im Sommer. „Schon bei 16 Grad schwärmen die Tiere aus und suchen sich die Bäume“, weiß Kremmer. Der Wald, den die FBG „Sieben Buchen“ bewirtschaftet, sei in diesem Jahr besonders betroffen. Freilich liege das zum Großteil auch an den Nachbargrundstücken. Dort stelle sich der Käferbefall ähnlich besorgniserregend dar. „Man muss es in den Griff bekommen“, meint René Grimm und weiß, dass das nicht so einfach ist.

So extrem wie derzeit aber sei die FBG noch nie betroffen gewesen. All das Holz, was „käferverdächtig“ sei, habe man mit vereinten Kräften bereits aus den entsprechenden Bereichen hinaustransportiert. Schlimm sei auch, dass sich die Bäume der Trockenheit wegen nicht gegen die Schädlinge wehren könnten. „Die Harzproduktion läuft nur bei Feuchtigkeit“, so Kremmer. Der Waldboden ist gegenwärtig bis zu zwei Metern ausgetrocknet. Die Trockenheit insgesamt geht ins vierte Jahr. „Wenn man Bohrmehl vor den Bäumen sieht, ist es schon zu spät“, wissen Grimm und Kremmer. Auch sind sie der Meinung, dass das gesamte Ausmaß an Schädigung noch nicht erreicht sei. Erst dann könne mit einer Aufforstung begonnen werden. Froh ist man, das befallene Holz noch so aufarbeiten zu können, dass es noch verkauft und genutzt werden könne. Bei etlichen Bäumen ginge das aber auch nicht. Dann müsse es für die Brennholzwerber eliminiert werden.

Die FBG Mittelschmalkalden kümmert sich außerdem in ihrem Bereich um die Instandhaltung der Waldwege. Auch das ist ein wichtiger Punkt der ehrenamtlichen Arbeit. Allen 120 Mitgliedern liegt der Wald am Herzen. Und gerade deshalb beschäftigt der Borkenkäfer und seine Beseitigung derzeit immens.

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