Metallindustrie Tarifabschluss für Merkel und C.G. Haenel

Bei Merkel und Haenel bekommen die Mitarbeiter künftig mehr Geld. Unternehmensführung und IG Metall einigten sich auf einen Tarifabschluss. Foto: Michael Reichel

Mitten im laufenden Streit um den Großauftrag für das neue Sturmgewehr für die Bundeswehr mit dem Konkurrenten Heckler & Koch kommen auch andere Nachrichten von Merkel und Haenel aus Suhl: Für die 120 Beschäftigten gibt es mehr Geld.

 
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Suhl - Mitten im Streit um den Großauftrag über 120 000 neue Sturmgewehre für die Bundeswehr mit dem Scharzwälder Konkurrenten Heckler & Koch haben die Gewerkschaft IG Metall und die Unternehmensführung der Suhler Waffenbauer Merkel und Haenel einen Tarifabschluss erzielt. Dieser sieht nach Auskunft der IG Metall mehrere Einmalzahlungen von insgesamt 1000 Euro, eine Tariferhöhung von vier Prozent und zusätzliche Urlaubstage vor.

Die Beschäftigten der Merkel-Unternehmensgruppe in Suhl und die IG Metall hatten die Unternehmensführung Ende 2020 zu Verhandlungen über die Weiterentwicklung der tarifvertraglichen Bedingungen für die Merkel Jagd- und Sportwaffen und C.G. Haenel aufgefordert, teilte Thomas Steinhäuser, erster Bevollmächtigter der IG Metall Suhl/Sonneberg am Donnerstag mit. Die etwa 120 Beschäftigten der beiden Suhler Betriebe produzieren Jagd- und Sportwaffen. Die Produktion von Militärwaffen ist spätestens seit dem Streit um den Auftrag für das neue Sturmgewehr der Bundeswehr allgegenwärtig.

„Trotz einer Tariferhöhung um 3,0 Prozent erst ab August 2020, trotz teilweise Kurzarbeit in 2020 und trotz einiger Unklarheiten über die wirtschaftliche Entwicklung und Auftragssituation der Unternehmensgruppe insgesamt kündigten wir den Haustarifvertrag zur Neuverhandlung ab 1. März 2021. In der dritten Verhandlungsrunde konnte nun ein Ergebnispaket für die nächsten zwei Jahre vereinbart werden“, erklärte Steinhäuser.

Die Einigung erhöht die Entgelte und Ausbildungsvergütungen in zwei Stufen zum 1. September 2021 um 1,5 Prozent und in einer zweiten Stufe ab 1. September 2022 um weitere 2,5 Prozent. Insgesamt entspricht das einer Erhöhung um 4,0 Prozent beziehungsweise um 85 Euro brutto monatlich für Facharbeit in der Entgeltgruppe fünf. Zusätzlich erhalten die Beschäftigten für die erste Jahreshälfte 2021 zwei Einmalzahlungen von je 200 Euro mit den Abrechnungen für März und Juni, für Auszubildende zur Hälfte. Für die erste Jahreshälfte 2022 erhalten die Beschäftigten zwei weitere Einmalzahlungen von je 300 Euro. Ab 2022 erhöht sich der Urlaubsanspruch insgesamt von bisher 28 Arbeitstagen auf dann 30 Arbeitstage pro Jahr. Die Einigung hat eine Laufzeit bis Februar 2023. jol

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