Es klingt paradox für eine Branche, die davon lebt, kalkuliert zu zocken, zukünftige Entwicklungen einzuschätzen und Kapital so einzusetzen, dass es möglichst hohe Rendite bringt, also: Risiken einzugehen. Dennoch schätzt der Börsianer an sich eines gar nicht an Unternehmen, deren Aktien er besitzt: Wenn die Risiken eingehen. Wenn also am Montag der Kurs der Eon-Aktie einen regelrechten Sprung hinlegte, heißt dies, dass die Börsianer dem größten Energiekonzern Deutschlands zutrauen, mit seiner revolutionären Wende die Geschäftsrisiken zu minimieren. Oder, anders ausgedrückt: Anderen das Risiko aufzubürden für die Folgen der Energiewende. Stromkunden zum Beispiel. Oder Steuerzahlern.