Keine Frage, dieser Text ist ein heftiges Filtrat. Olivia Wenzel hat ihn geschrieben, und ihren Roman „1000 Serpentinen Angst“ nun für die Meininger Theaterbühne verdichtet. So heftig, wie er dem Publikum – von Pia Richter in Szene gesetzt – entgegenweht, so heftig drückt er es auch in den Stuhl. Weil er, durch die Art seines Vortrags, das Leben, Lieben und Hassen einer jungen Frau behauptet, für die man sich irgendwie zu interessieren beginnt. Diese Frau ist anders, merken wir auf den ersten Blick, oder wie es später im Stück ganz nüchtern heißen wird: Sie entspricht nicht der Norm – und der Text hat die Kraft, den Zuschauer zum Zuhören zu verführen.