Warm muss es sein, hat Markus Lüpertz wohl seinem Freund, dem neuen Meininger Intendanten Jens Neundorff von Enzberg, ausrichten lassen. Kalte Füße und klammes Frösteln könne er nicht ertragen, erzählt er. Das habe er zu oft erlebt, in den wilden Sechzigern, in den Zeiten seiner Westberliner Bohème. Und also hat Jens Neundorff die Heizung hochdrehen lassen im Malsaal des Meiniger Theaters. Am letzten Sonntag nach dem Mittagessen ist es dort so warm, als säße man am Kamin. Und der Künstler, der sich öffentlich gerne in schicker Kleidung zeigt, sich sozusagen mit Lust als vielleicht der am besten gekleidete Maler hierzulande stilisiert, läuft bei der Arbeit mit einem Eimer voller Farbe, einem Pinsel so groß wie ein Besen und mit weißem, kurzärmeligen, farbbeklecksten T-Shirt auf seinem Bild umher.