Meininger Kleinkunsttage „Einfach mal locker bleiben“

Der Comedian Matze Knop kommt nach Meiningen. Foto: /Stephan Pick

Am 18. März ist Comedian Matze Knop mit seinem Programm „Mut zur Lücke“ in Meiningen zu Gast. Wir sprachen vorab mit ihm – u. a. über die Kunst der Parodie.

 
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An ihrem dritten Veranstaltungswochenende präsentieren die Meininger Kleinkunsttage einen bekannten Comedian und eine noch nicht so bekannte Gruppe virtuoser „Vokalartisten“. Doch das dürfte sich nach dem Gastspiel im Volkshaus ändern. Am kommenden Freitag ist Matze Knop mit seinem Programm „Mut zur Lücke“ zu Gast, am kommenden Samstag sind es die Sängerinnen und Sänger von „The Cast“ mit dem Programm „No Limits“. Wir sprachen vorab mit Matze Knop – u. a. über die Kunst der Parodie.

Herr Knop, die Parodie an sich – egal ob im Bereich des Politischen oder, wie Sie es bevorzugen, auf sportlich-medialem Terrain – scheint ein irgendwie langsam aussterbendes Talent zu sein. Sehen Sie das anders?

Ich denke nicht. Politik ist natürlich auch ein großes Feld, das viele Vorlagen bietet. Und dieses bediene ich durchaus auch. Aber Sport und Fußball sind meine Leidenschaft und dort kenne ich mich auch am besten aus. Ich höre quasi auf Herz und Verstand.

Ansonsten sehe ich das aber genauso. Allerdings sind Stand-up und Moderation auch meine Steckenpferde. Aber ich mag es schon sehr gerne immer mal wieder in andere Rollen zu schlüpfen.

Cristiano Ronaldo, Joachim Löw, Dieter Bohlen – alles Leute von gestern. Wen lohnt es sich aktuell zu parodieren?

Ich würde nicht sagen, dass Cristiano Ronaldo jemand von gestern ist. Er ist mit 400 Millionen Followern der aktuell größte Star, den es weltweit gibt!

Ansonsten habe ich gerade Köln-Trainer Steffen Baumgart einstudiert. Weitere neue Parodien werden folgen. Und plötzlich ist ja auch wieder Felix Magath aktuell – auch den kann ich jetzt wieder parodieren.

Okay, da fällt Ihre Leidenschaft für Fußballer-Parodien auf. Wer ist da für sie der absolute Knaller?

Christian Streich von Freiburg ist schon sehr lustig und ein absolutes Original. Grundsätzlich würde ich mir aber wieder mehr Leute mit Ecken und Kanten wünschen. Eine ausgefallene Frisur würde ja schon mal reichen.

„Mut zur Lücke“ heißt Ihr aktuelles Programm. Auf Ihre dentale Lücke bezogen: Ist das eher ein mentales Problem oder ein tatsächlicher Vorteil für den Comedian Matze Knop?

In der Pubertät war es definitiv ein mentaler Blocker für mich. Jetzt ist sie ein großer Vorteil. Ich liebe meine Zahnlücke. Sie gehört einfach zu mir.

Deutschland sei ja so verkrampft, heißt es immer. Wir denken, das ist auch ein Thema Ihres Programms: Wo ist Mut zur Lücke dringend geboten?

Man sollte im Leben nicht immer alles so genau nehmen. Nicht alles so ernst. Einfach mal locker bleiben. Deswegen bin ich dafür, dass man manche Dinge einfach mal weg lässt. Alte Glaubenssätze, nervige Angewohnheiten, Verpflichtungen, die einem andere aufgehalst haben. Einfach mal „Mut zur Lücke“ haben.

Sie haben, wie wir erfahren haben, ein Kochbuch geschrieben: „Kochen mit zwei linken Händen“. Wie dürfen wir uns das vorstellen? Tütensuppe und Tiefkühlpizza?

Ich habe quasi mit meinem eigenen Buch richtig kochen gelernt. Das alles unter der Anleitung meiner Mama. Die Gerichte sind wirklich Knaller. Teilweise sind es Gerichte aus meiner eigenen Kindheit. Manche Gerichte waren aber auch für mich ganz neu. Das Buch ist lustig aber auch extrem schmackhaft. Da findet wirklich jeder in der Familie das passende Gericht.

Bei den Meininger Kleinkunsttagen sind Sie in der „Hütes“-Hauptstadt, der Metropole des Thüringer Kloßes, zu Gast. Passt der Kloß in Ihr Kochbuch?

In meinem Kochbuch gibt es natürlich auch Knödel und Klöße-Gerichte. Das würde da also perfekt reinpassen. Ich habe übrigens die landestypischen Klöße für eine MDR Show schon mal kochen dürfen.

Interview: Peter Lauterbach

Matze Knop ist am Freitag, 18. März, um 20 Uhr zu Gast im Meininger Volkshaus. Karten gibt es in den Geschäftsstellen unserer Zeitung oder unter Tel. 03681/792413.

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