Meiningen - Die Alte Posthalterei inmitten Meiningens mit ihrem fränkischen Fachwerk und dem hölzernen Pferdekopf samt goldfarbenen Posthorn an der Fassade ist ein Hingucker. Und ein wichtiges Zeugnis der Stadtgeschichte. Tafeln am denkmalgeschützten Haus in der Ernestinerstraße verraten: Kein Geringerer als der Stadtschultheiß und kaiserliche Poet Johann Steuerlein ließ es um 1600 errichten. Später wohnten hier hochrangige Beamte, außerdem Wilhelmine von Pfaffenrath, deren berühmt-berüchtigter Streit mit einer anderen Hofdame um den Vortritt am Meininger Herzogshof den Wasunger Krieg auslöste. Der Pferdekopf an der Hauswand stammt von Anfang des 20. Jahrhunderts, als Fuhrunternehmer Ferdinand Raßmann das Haus erwarb und hier eine private Posthalterei mit Lohnfuhren für die Reichspost unterhielt.