Meiningen - Vor 37 Jahren ist Elke Dreiack ins Meininger Neubaugebiet gezogen, das viele alte Mieter heute noch so nennen. Das Wort "Plattenbaugebiet" mögen sie nicht so, es klingt für sie leicht abschätzig. Elke Dreiack wohnt gerne im Stadtteil Jerusalem mit den Hochhäusern ringsum. Wegziehen möchte die 74-Jährige nicht. Allerdings sagt sie auch: "Je älter man wird, um so schwerer wird das Leben hier." Ob Einkauf oder Arztbesuch - zum Glück könne sie noch Auto fahren, das erleichtere ihr den Alltag. Denn im Stadtteil Jerusalem ist in den zurückliegenden Jahren eine Menge weggebrochen. Das große Spar-Einkaufszentrum steht nahezu leer: Der Supermarkt hat dichtgemacht, der Bäcker und die Blumenverkäuferin sind fort, der Verkaufsladen mit dem Postcenter schloss. Die Sparkassenfiliale nebenan hat ihr Personal abgezogen, geblieben sind nur die Automaten. Der Allgemeinmediziner ist inzwischen in der Innenstadt zu finden.