Manche Geschichten muss man ausgraben, um sie erzählen zu können. Wie die Geschichte der jüdischen Familie Rosenbaum, die seit 1922 in Meiningen lebte. Der Frauenarzt und Geburtshelfer Rudolf Rosenbaum, aus Detmold in Nordrhein-Westfalen stammend, zog mit seiner schwangeren Frau Raissa, geboren in Litauen, 1922 nach Meiningen in die Luisenstraße. Unten im Haus befand sich seine gynäkologische Praxis. Die Familie bezog die oberste Wohnung mit einer Dachterrasse. Im August des Jahres wurde Tochter Erika geboren. 14 Jahre später, 1936, floh die Familie aus Nazi-Deutschland. Seit drei Jahren regierte da bereits Hitler mit seinen Helfern und Helfershelfern.