Walldorf - Etwa zweieinhalb Jahre nach dem verheerenden Brand der Kirchenburg in Walldorf hat das Gotteshaus einen neuen Dachstuhl. Die Kirchengemeinde feierte am Freitag mit Richtfest und traditionellem Zimmermannsspruch. "In vier Wochen wird aus der Ferne wieder die alte Dorfansicht zu sehen sein", sagte Pfarrer Heinrich von Berlepsch. "Dann schützt wieder ein rotes Ziegeldach das Kirchenschiff." Rund 360 000 Euro kosteten allein diese Arbeiten. Die im Sommer mit Fließbeton verstärkten Mauern könnten das neue Dach nun tragen.

Zuvor konnten sich die Walldorfer über vier neue Bronzeglocken freuen, die auf dem sanierten Kirchturm installiert wurden. An Seilen hängende Handwerker befestigten zudem an der Außenmauer die Zifferblätter für die Turmuhr. 2015 soll der Innenausbau der Kirche beginnen.

Die Ursprünge der Kirchenburg, in der Mensch und Vieh bei Gefahr Zuflucht fanden, reichen bis ins Mittelalter zurück. Am 3. April 2012 war die gerade fertig restaurierte Kirche aus ungeklärter Ursache ausgebrannt. Rund 300 000 Euro Spenden sind nach Angaben des Pfarramtes bisher für den Wiederaufbau eingegangen. dpa