Langlauf am Grenzadler Oberhofer Loipen statt bayrischer Pisten

Anica Trommer

Anstatt die Berge im bayerischen Oberammergau zu erobern, haben die Siebtklässler des Zella-Mehliser Heinrich-Ehrhardt-Gymnasiums ihr Langlauf-Können im Oberhofer Schnee verbessert. Nicht immer verlief das sturzfrei.

 
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Oberhof/Zella-Mehlis - Mal stolpern sie über die Stöcke, mal verknoten sich die Beine und mal landen sie mit dem Hintern im Schnee: Aller Anfang ist schwer, auch beim Langlauf. Doch Sportlehrer Heiko Forbrich hat viel Geduld mit seinen Schützlingen. „Sie sind sehr motiviert“, sagt er erfreut. Er ist mit den Siebtklässlern des Heinrich-Ehrhardt-Gymnasiums unterwegs, die kaum Erfahrung haben auf den zwei Brettern. Der Oberhofer Teller ist das perfekte Trainingsgebiet für die ersten Versuche im Schnee. Sein Kollege Stephan Hocke ist unterdessen mit den Schülern, die bereits die Skating-Technik beherrschen und bei Wettkämpfen Erfahrung gesammelt haben, aufgebrochen in Richtung Hohe Möst.

Eigentlich wollte er in diesen Tagen mit den Schülern die Berge in Oberammergau erobern, erzählt Heiko Forbrich. Doch das traditionelle alpine Skilager musste erneut ausfallen. Seit Jahrzehnten lernen die Zella-Mehliser Gymnasiasten den Abfahrtslauf in den Alpen. Doch die unklare Corona-Lage verhinderte den Skispaß.

Damit die Schüler trotzdem an die Luft, in Bewegung und vor allem auf die Skier kommen, organisierte er gemeinsam mit den Kollegen das zweitägige Skilanglaufprojekt am Oberhofer Grenzadler. Zwei Wandertage wurde dazu in Skitage umgewidmet, erzählt er.

Zuerst üben die Schüler die klassische Technik. Heiko Forbrich erläutert den Diagonalschritt und die Doppelstock-Technik. „Ich fahre schon länger Ski als ich laufen kann“, sagt er und lacht. Der Zella-Mehliser ist regelmäßig im Winter in der Loipe unterwegs. Auch mit seinen Schülern. Denn der Sportlehrer versucht, den Skilanglauf Jahr für Jahr auch in den Unterricht zu integrieren. Es ist ihm wichtig, dass die jungen Leute, die in einer Wintersportregion leben, zumindest Grundkenntnisse haben.

Auf dem Sportplatz in der Alten Straße oder am Stachelrain wird dann gefahren. Dazu stehen im Gymnasium 100 Paar Skier und Schuhe zum Ausleihen zur Verfügung. So könne jeder, der kein eigenes Material besitze, ausgestattet werden, sagt der Sportlehrer.

Wie schwer es ist, auf Langlaufskiern ohne Stahlkanten eine kleine Abfahrt zu meistern, spüren die Kinder schnell. Dazu sollen sie noch Pylonen ausweichen, die der Sportlehrer mittig auf dem Hang platziert hat. Nicht immer klappt das ohne Sturz. Doch die jungen Leute haben trotzdem Spaß an der Sache. at

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