Zudem sind die Lebensbedingungen für Regenwürmer und andere Bodenlebewesen oder bodennahe Insekten beim Anbau mehrjähriger Kulturen besser, weil sie nicht so oft gestört werden. „Die ersten Daten, die wir dazu ausgewertet haben, zeigen tatsächlich eine größere Vielfalt von Bodenlebewesen sowie eine insgesamt höhere Biomasse“, berichtet Martin. Er und Rasche sind überzeugt: „Mehrjähriges Getreide kann einen wertvollen Beitrag zu einer nachhaltigeren Landwirtschaft leisten“. Sie hoffen, bald schon die ersten Landwirte oder Brauer in Deutschland für Versuche mit dem neuen Getreide gewinnen zu können.
Wenige Nutzpflanzen dominieren
Arten
Ein großer Teil der weltweiten Nahrungsproduktion beruht auf nur wenigen Nutzpflanzenarten. Gemessen an den insgesamt geernteten Mengen, stehen Zuckerrohr, Mais und Weizen auf den ersten drei Plätzen. Dahinter folgen Reis, Ölpalme, Kartoffeln und Sojabohne.
Alternativen
Von den mehr als 300 000 bekannten Pflanzenarten werden nur etwa 200 kommerziell genutzt. Es gibt also noch eine große Zahl potenzieller neuer Nutzpflanzen. Mehr Diversität auf dem Acker hätte nicht nur ökologische Vorteile. Sie könnte die Produktion auch krisenfester machen, weil Ernteausfälle bei einer einzelnen Pflanzenart nicht so stark ins Gewicht fallen würden. Durch den Klimawandel werden zudem trockentolerante Arten immer wichtiger.