Kontaktstelle Gefragtes Angebot: Beratung zur Vorsorge

Wie wichtig Vorsorgevollmacht und Patientenverfügung sind, merken viele oft sehr spät. Doch jeder sollte sich möglichst zeitig mit diesen Themen auseinandersetzen. Dabei bietet die Kontaktstelle Vorsorge Beratungshilfe an.

 
Schließen

Diesen Artikel teilen

Von links: Julia Müller, Wolfgang Moers und Yvonne Maul sind drei der insgesamt vier Berater der Kontaktstelle Vorsorge. Foto: Katja Wollschläger

Hildburghausen - Seit September gibt es die neue Kontaktstelle Vorsorge mit mittlerweile vier Beratern. Angesiedelt ist sie im Binko Hildburghausen. Und ihr Herzstück ist eine Mappe, in der sich viele Informationen und Vorlagen rund um die Themen Vollmacht und Verfügung befinden. Vorlagen, die rechtssicher seien, da sie immer wieder von einer Anwaltskanzlei überprüft und aktualisiert werden. Ganz aktuell ist die Mappe ergänzt worden. „Wir stehen vor der Omikronwelle. Covid-19 ist ein großes Thema – und die Frage, inwieweit die Patientenverfügung die Handlungsweisen bei dieser Viruserkrankung mit abdeckt“, erklärt Hospiz-Koordinatorin Julia Müller. Sie weist deutlich darauf hin, dass die normale Patientenverfügung bei Corona nicht greife, weil es sich „um eine heilbare Krankheit handelt.“ Doch es gebe einen Zusatz zur Patientenverfügung – in dem geregelt werden könne, was getan werden soll im Fall eines Falles. „All jene, die wir bereits beraten haben, können sich diesen Zusatz gern abholen – kostenfrei“, bietet sie an.

Nach der Werbung weiterlesen

Gefragtes Angebot

Er liegt aber auch ab sofort in der Mappe. Doch die schönste Mappe „ist nichts wert, wenn die Beratung fehlt“. Da sind sich die Berater der Kontaktstelle einige. Die Beratung dazu, für die man sich anderthalb bis zwei Stunden Zeit nehmen sollte, sei das A und O. Deshalb sind die Berater gefragte Leute. Vier sind es mittlerweile, drei davon arbeiten hauptamtlich: Julia Müller, die Koordinatorin des Hospizvereins Emmaus e.V. Hildburghausen, ihre Kollegin Sandra Jakubek und Yvonne Maul, Projektleiterin im Binko. Und mit Wolfgang Moers gibt es einen Ehrenamtlichen, der sich intensiv mit den Themen Vorsorgevollmacht und Patientenverfügung auseinandergesetzt hat. Und Moers weiß aus eigener Erfahrung: Die Beratungs-Nachfrage ist groß. Fünf bis sieben Beratungen pro Woche stehen an. Tendenz steigend. Denn sie gehen mehr und mehr in die Öffentlichkeit, wollen Info-Nachmittage beispielsweise für Se-nioren anbieten. Und es kommen auch immer mehr, die von anderen gehört haben, dass es in Hildburghausen diese Beratungsmöglichkeit gibt. Dazu jene, die ihre Verfügungen aktualisieren wollen. „Auch daran sollte unbedingt alle paar Jahre gedacht werden“, sagt Julia Müller.

Gut sortierte Mappe

Die Idee zur Beratungsstelle ist beim Austausch mit dem Seniorenbeirat entstanden. Als Julia Müller und Yvonne Maul ihre Arbeit dort vorstellten, hätten sie großen Beratungsbedarf gespürt. Besonders Ältere treiben Fragen wie „Was soll mit mir passieren, wenn ich nicht mehr selbst entscheiden kann“ um. Der Wust an Formularen im Netz ist groß. Und so fanden Yvonne Maul und Julia Möller einen Weg, wie sie Menschen konkret helfen können. Denn: Offene Fragen zeitig zu klären, entlastet – auch die Kinder. Sie etablierten die Kontaktstelle – und Berater wurden ausgebildet. Die Beratung ist kostenfrei, denn „es ist wichtig, dass alle Menschen Zugang zu den Infos bekommen“, sagt Julia Müller. Lediglich für die gut sortierte Mappe, die alles Wichtige enthält, fallen 10 Euro an. Das Geld kommt dem Hospizverein zugute. n  Wer eine Beratung wünscht, kann unter (01 72) 5 19 51 08 einen Termin vereinbaren. Beraten wird bei Binko- in der Oberen Marktstraße 43 oder beim Hospizverein (Obere Marktstraße 46).