Durch die hohen Preissteigerungen müssen die Umsatzzahlen jedoch zusätzlich relativiert werden. Nach den Prognosen der Handwerksunternehmen wird sich die Umsatzlage in den kommenden Monaten – zum Teil auch saisonal bedingt – positiver entwickeln.
Die Preise im Thüringer Handwerk erreichten ein hohes Niveau, sind jedoch im ersten Quartal weit weniger angestiegen als noch vor Jahresfrist. 79 Prozent der befragten Unternehmen verzeichneten gestiegene Kosten im Einkauf. 53 Prozent der Befragten konnten diese zumindest teilweise auf ihre Leistungen und Produkte umlegen. Überdurchschnittliche Preissteigerungen meldete das Kraftfahrzeughandwerk. Die Einkaufspreise stiegen in 94 Prozent der Autohäuser und Werkstätten an. Zwei Drittel konnten diesen Anstieg umlegen. In den nächsten Monaten wird zumindest nicht mit einer weiteren Verschärfung des Preisanstieges gerechnet.
Die Investitionstätigkeit der Handwerksunternehmer in Südthüringen bewegt sich aufgrund der Herausforderungen und Unsicherheiten der aktuellen Wirtschaftslage in allen Bereichen weiterhin auf sehr niedrigem Niveau. Nur elf Prozent der Unternehmen haben ihre Investitionen ausgeweitet, 41 Prozent haben diese gekürzt. Die durchschnittliche Investitionssumme ist stark zurückgegangen, aber auch der Anteil der Investoren ist gesunken.
Beschäftigung stagniert
Der Personalbestand im Südthüringer Handwerk ist im ersten Quartal 2023 wiederholt leicht zurückgegangen. Lediglich sieben Prozent der Handwerksbetriebe konnten zusätzliche Mitarbeiter einstellen. 17 Prozent meldeten einen Rückgang der Beschäftigtenzahlen. Diese waren per saldo in allen Handwerksgruppen rückläufig. Geschuldet ist diese Entwicklung vor allem dem Fachkräftemangel.
„Alles in allem zeigt sich das Südthüringer Handwerk trotz der Widrigkeiten robust. Für allzu großen Optimismus ist es aber zu früh. Die Konjunkturrisiken sind nach wie vor erheblich“, sagte Kämmer zum Fazit der Umfrage.