Natürlich darf es keinen Kahlschlag im Wald geben, um dort Windräder aufstellen zu können. Diesen möchte auch niemand betreiben. Das versichern alle, die ernsthaft über den Bau von Windrädern in Thüringens Wäldern diskutieren. Die Landesregierung möchte aber wenigstens sogenannte Kalamitätsflächen für Windkraftanlagen freigeben. Flächen also, auf den aktuell sowieso kaum ein Baum wächst. Doch die FDP im Thüringer Landtag möchte selbst das verhindern und wildert als vermeintlicher Retter der Thüringer Wälder in einem für sie völlig untypischen Politik-Revier. Ausgerechnet den Unmut von Südthüringer Unternehmern zieht die sich gerne als Wirtschaftspartei titulierende FDP damit auf sich. Denn die Glasindustrie sucht händeringend nach Wegen, ihren Energiehunger auf klimaneutrale Weise stillen zu können. Windräder im Wald, im Idealfall gleich neben den Glaswerken und mit der Möglichkeit zum direkten Eigenverbrauch des Stroms, wären eine Möglichkeit, diesen Hunger zu stillen. Zumindest ein bisschen. Dass ausgerechnet die FDP gegen die Interessen der Thüringer Wirtschaft handelt, ist bemerkenswert und ein Beleg dafür, dass die Liberalen die Wirtschaftskompetenz nicht gepachtet haben.